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StMGP: Huml stellt neuen Gesundheitsreport Impfen vor

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Bayerns Gesundheitsministerin: Im Freistaat mehr Kinder als im Bundesdurchschnitt gegen Tetanus, Diphtherie und Kinderlähmung geimpft – Nachholbedarf bei Masern, Mumps und Röteln

In Bayern sind mehr Kinder als im Bundesdurchschnitt gegen Tetanus, Diphtherie und Kinderlähmung geimpft. Das ergibt sich aus dem neuen Gesundheitsreport Impfen, wie die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml am Sonntag mitteilte. Bei der ersten Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln ist bereits eine Durchimpfungsrate von über 95 Prozent erreicht.

Huml betonte: „Impfen ist die beste Prävention vor schwerwiegenden Infektionskrankheiten wie den Masern. Damit bewahrt man nicht nur sich selbst, sondern auch seine Familie vor schlimmen Komplikationen.“

Nachholbedarf gibt es in Bayern zum Beispiel bei der zweiten Schutzimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Sie konnte zwar seit dem Schuljahr 2003/2004 um 46,5 Prozentpunkte gesteigert werden, liegt derzeit aber mit 90,5 Prozent noch unterhalb der für einen sicheren Bevölkerungsschutz erforderlichen 95-Prozent-Marke.

Im vergangenen Jahr hatte ein Masernausbruch mit 775 Fällen in Bayern für 244 der Erkrankten zu einem stationären Krankenhausaufenthalt geführt. Die meisten Erkrankungsfälle ereigneten sich in der Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen. Zunehmend erkrankten aber auch junge Erwachsene. Bei ihnen treten vermehrt schwere Komplikationen wie Lungen- und Gehirnentzündung auf.

Huml unterstrich: „Für einen sicheren Schutz vor Masern braucht es bei Kindern und Jugendlichen eine zweimalige Impfung. Nur so wird die Erkrankung sicher vermieden.“

Auch Erwachsene sollten auf ihren Impfschutz achten. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt seit 2010 ab 1970 Geborenen eine einmalige Impfung mit dem Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff, wenn sie bisher nicht gegen Masern geimpft wurden, in der Kindheit nur einmal geimpft worden sind oder der Impfstatus unklar ist.

Der aktuelle Report belegt auch regionale Unterschiede: Der Regionalvergleich zeigt ein Nord-Süd-Gefälle. Die Impfraten in Südbayern sind geringer als jene im Norden des Freistaats. Während in Oberbayern nur 88 Prozent der Schulkinder zweimalig gegen Masern geimpft wurden, sind es in Oberfranken bereits 92,7 Prozent. Noch deutlicher ist die Spannbreite der Impfraten auf Kreisebene: Sie reicht bei der zweiten Masernimpfung von 77,5 bis 97,4 Prozent.

Huml kündigte an: „Diese regionalen Daten werden wichtige Grundlage für die weitere Planung unserer Maßnahmen sein. Unser Ziel bleibt eine Impfrate von 95 Prozent in der Bevölkerung bei der zweimaligen Impfung. Dann sind wir unserem Ziel einen großen Schritt näher, die Masern zu eliminieren. Bayern plant noch für dieses Jahr eine Bayerische Impfoffensive gegen Masern.“

Die Ministerin betonte zugleich, die regionalen Unterschiede in den Durchimpfungsraten könnten keineswegs nur auf eine impfablehnende Haltung mancher Eltern zurückgeführt werden.

Sie fügte hinzu: „Im Schnitt sprechen sich lediglich 1,7 Prozent der Eltern grundsätzlich gegen Impfungen aus. Alle anderen sind offen für überzeugende Argumente. Das ist auch ein klarer Auftrag an uns alle, mehr Überzeugungsarbeit pro Impfen zu leisten.“

Den Gesundheitsreport Impfen finden Sie im Internet unter: http://www.lgl.bayern.de/publikationen/doc/gesundheitsreport_2014_01.pdf (PDF, 433 KB).

Weitere Informationen gibt es auch unter www.impfen.bayern.de.

StMGP, Pressemitteilung v. 06.07.2014