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StMBKWK: Zwischenbilanz zum Schulversuch Flexible Grundschule – Mehr Bildungsgerechtigkeit und individuelle Förderung an Grundschulen

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Eine Zwischenbilanz zur Flexiblen Grundschule, der als Modellversuch von der Stiftung Bildungspakt Bayern und dem Bildungsministerium angestoßen worden war, wurde heute in München bei einer Feierstunde gezogen.

„Die Flexible Grundschule leistet einen wichtigen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit in Bayern. Sie ermöglicht eine noch bessere individuelle Förderung, auch indem sie den Schülerinnen und Schülern eine flexible Dauer der ersten Schuljahre einräumt“, betonte Bildungsstaatssekretär und Vorsitzender der Stiftung Bildungspakt Bayern Georg Eisenreich.

Flexible Eingangsstufe –qualitätsvolles Unterrichtskonzept

Beim Konzept der Flexiblen Grundschule werden die ersten beiden Jahrgangsstufen pädagogisch und organisatorisch in einer flexiblen Eingangsstufe organisiert. Diese kann für die Schülerinnen und Schüler je nach individueller Lernentwicklung zwischen ein und drei Jahren dauern. Vom individuellen Leistungsstand der einzelnen Schülerin und des einzelnen Schülers ausgehend bieten die Lehrkräfte ein Lernangebot, mit dem eine optimale Förderung der Kinder möglich ist. Dies ist nach Ansicht von Staatssekretär Eisenreich heute wichtiger denn je:

„Die Heterogenität der Schulanfänger nimmt zu, unterschiedliche Bildungsbiografien und Lebenswelten sorgen teils für erhebliche Unterschiede bei den individuellen Lernvoraussetzungen zum Zeitpunkt der Einschulung. Wir wollen jedem Schüler und jeder Schülerin bestmöglich individuell gerecht werden.“

Den Schulen werden je nach Situation vor Ort mehrere Lehrerwochenstunden zugewiesen, damit die Lehrkräfte die nötige Differenzierung beim Lernangebot für die Schülerinnen und Schüler durchführen können. Die Lehrkräfte selbst werden in entsprechenden Fortbildungsveranstaltungen auf die Arbeit in den jahrgangsgemischten Klassen der Flexiblen Grundschule vorbereitet.

Auch Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., hebt die Bedeutung der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler hervor:

„Bildung ist in der globalisierten und digitalisierten Welt ein wichtiger Erfolgsfaktor. Um im globalen Wettbewerb auch in Zukunft bestehen und um dem Fachkräftemangel begegnen zu können, müssen wir die Begabungen jedes Einzelnen noch besser nutzen. Talente müssen daher frühzeitig erkannt und jedes einzelne Kind optimal gefördert werden. Das Projekt ‚Flexible Grundschule‘ ist ein innovativer und kindgerechter Ansatz, um in den ersten Schuljahren den unterschiedlichen Begabungen und Lernvoraussetzungen stärker gerecht zu werden. Deshalb hat die vbw das Projekt gerne unterstützt.“

Über 8.000 Schüler in rund 400 Klassen der Flexiblen Grundschule

Gestartet worden war der Modellversuch „Flexible Grundschule“ zum Schuljahr 2010/11 an zunächst 20 Standorten. Im kommenden Schuljahr erfahren über 8.000 Schülerinnen und Schüler in rund 400 Klassen an 152 Schulen die Möglichkeiten der Flexiblen Grundschule. Neue Flexible Grundschulen werden mit erfahrenen Schulen vernetzt und so bei der Einführung der flexiblen Eingangsstufe und der Umsetzung des didaktisch-methodischen Konzepts unterstützt und begleitet. Der Schulversuch ist vor vier Jahren als Kooperationsprojekt des Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und der Stiftung Bildungspakt Bayern gestartet worden. Es wurde von der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. als Exklusivpartner finanziell unterstützt. Ein wissenschaftlicher Beirat unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Werner Wiater (Universität Augsburg) hat den Schulversuch begleitet. Evaluiert wurde das Projekt vom Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB).

StMBKWK, aktualisierte Pressemitteilung v. 10.07.2014