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StMBW: Wissenschaftsminister Spaenle nimmt Empfehlungen der Evaluierungskommission zur Weiterentwicklung der Hochschule für Fernsehen und Film München entgegen

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Heute hat Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle die Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Organisationsstruktur der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) von einer externen Evaluierungskommission entgegengenommen. Der Minister hatte die Kommission unter Vorsitz von Prof. Hans-Jürgen Drescher zu Jahresbeginn eingesetzt, um die Hochschule unter organisatorischen und strukturellen Aspekten in den Blick zu nehmen. München müsse auch künftig in der Ausbildung von Medienschaffenden der hohen Bedeutung des Medienstandorts Bayern gerecht werden. Parallel dazu wird die Hochschule ihr Lehrangebot selbst überprüfen – im Rahmen einer internen und externen Lehrevaluation.

„Mein Ziel ist es, diese Hochschule, die einen blendenden Ruf in der Fachwelt genießt und renommierte Absolventen hervorbringt, weiterzuentwickeln. Sie soll angesichts der tiefgreifenden Veränderungen in der Medienlandschaft und des Rezeptionsverhaltens vieler Menschen ihre bisherige Vorbildfunktion in der Ausbildung von Film- und Fernsehprofils weiter einnehmen“, so Spaenle.

Die Hochschule soll nach Wunsch des Ministers bis Jahresende zu den Empfehlungen Stellung nehmen und dann gebotene strukturelle Veränderungen einleiten. Das Ministerium wird die Hochschule bei diesem Prozess begleiten.

Gute Voraussetzungen, Spitzenposition in der Medienausbildung weiterzuentwickeln

Kommissionsvorsitzender Hans-Jürgen Drescher machte bei der Übergabe des Berichts deutlich:

„Die Hochschule für Fernsehen und Film München blickt auf eine erfolgreiche Entwicklung zurück. Sie hat sehr gute Voraussetzungen, ihr Ausbildungsspektrum mit Blick auf die Perspektiven für die Studierenden weiterzuentwickeln und sich in der öffentlichen Wahrnehmung deutlicher zu positionieren. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für eine grundlegende strukturelle Weiterentwicklung.“

Die Kommission empfiehlt der Hochschule deshalb u.a.:

  1. professionelle Leitungsstrukturen einzuführen und die Hochschulleitung zu stärken. Die bisher nebenberufliche Präsidentschaft solle nächstmöglich in ein hauptamtliches Präsidentenamt umgewandelt werden.
  2. das Ausbildungsangebot im Bereich Kino- und Fernsehfilm auszubauen. Mit Blick auf die Vielfalt auf dem Markt befindlicher Formate im Bereich fiktionaler Regie reiche die personelle Ausstattung mit einer Professur nicht aus. Die Kommission empfiehlt dem Ministerium, diesen Bereich zumindest befristet durch eine zweite Professur zu stärken.
  3. das Ausbildungsangebote der Hochschule stärker zu vernetzen, die Teambildung unter den Studierenden in der Ausbildung zu fördern und die Studienpläne zu überarbeiten. Damit leichter Teams bei studentischen Übungs-, Lehr- und Abschlussproduktionen gebildet werden können, sollen die Studienabläufe der einzelnen Studiengänge stärker synchronisiert werden. Der Teambildungsprozess könne gefördert werden, indem die Budgets zwischen den studiengangführenden Abteilungen neu verteilt werden.

Der Anfang 2014 eingerichteten Kommission gehörten an:

  • Prof. Hans-Jürgen Drescher, Präsident der Bayerischen Theaterakademie August Everding seit September 2014; zuvor Künstlerischer Direktor und Geschäftsführer der Akademie für Darstellende Künste Baden-Württemberg,
  • Jakob Claussen, Produzent, Absolvent der Hochschule für Fernsehen und Film München,
  • Prof. Nico Hofmann, Produzent und Regisseur, Professor für „Szenischen Film“ an der Filmakademie Baden-Württemberg, Absolvent der Hochschule für Fernsehen und Film München
  • und beratend Prof. Bettina Reitz, Fernsehdirektorin des BR, Honorarprofessorin an der Hochschule für Fernsehen und Film.

Die Kommission hat auf der Grundlage schriftlicher Berichte und insgesamt 26 Einzelgesprächen mit Vertreterinnen und Vertreter der Hochschule und ihrer Organe sowie mit Vertretern der Branche die Empfehlungen erarbeitet.

Eine ausführliche Zusammenfassung der Empfehlungen einschließlich einer Darstellung der Ausgangslage aus Sicht der Kommission liegt dieser Pressemeldung bei.

An der Hochschule für Fernsehen und Film sind gegenwärtig rund 400 Studierende eingeschrieben. Sie hat 2011 einen Neubau mit neuesten technischen Voraussetzungen bezogen. Bereits zuvor hatte sie ihr Ausbildungsprogramm um zwei Studiengänge erweitert.

StMBW, Pressemitteilung v. 10.11.2014