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BVerwG: Geschäftslage des Bundesverwaltungsgerichts im Jahr 2014

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1. Allgemeiner Überblick

Die Zahl der Verfahrenseingänge beim Bundesverwaltungsgericht ist im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Es sind im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt 1 372 Verfahren anhängig gemacht worden. Das entspricht einer Abnahme von 5,9 % gegenüber dem Jahr 2013. Damit hat sich die schon in den Vorjahren zu verzeichnende rückläufige Tendenz der Eingänge fortgesetzt.

Die Zahl der am Jahresende noch anhängigen Verfahren ist mit 688 gegenüber 721 im Vorjahr ebenfalls gesunken.

Im Einzelnen lassen sich die Geschäftsbelastung und die Erledigungszahlen der letzten fünf Jahre aus der folgenden vergleichenden Übersicht ablesen:

Jahr Eingänge Erledigungen Anhängig am Jahresende
2010 1600 1600 761
2011 1655 1672 745
2012 1502 1461 786
2013 1458 1523 721
2014 1372 1405 688

2. Verfahrensdauer in Revisions- und Beschwerdeverfahren

Die Dauer der Revisionsverfahren hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht: Die durch Urteil entschiedenen Verfahren waren im Durchschnitt 13 Monate und 25 Tage anhängig (Vorjahr: 13 Monate und 9 Tage). Die Verfahrensdauer der Revisionen insgesamt betrug durchschnittlich 1 Jahr und 19 Tage gegenüber 11 Monaten und 17 Tagen im Jahr 2013.

Die durchschnittliche Gesamtdauer der durch Urteil entschiedenen Revisionsverfahren betrug in den letzten fünf Jahren:

Jahr Verfahrensdauer (Revisionsverfahren durch Urteil erledigt)
2010 12 Monate 26 Tage
2011 12 Monate 22 Tage
2012 13 Monate 18 Tage
2013 13 Monate 9 Tage
2014 13 Monate 25 Tage

 

Die Dauer der Beschwerdeverfahren ist geringfügig gesunken: Durchschnittlich waren sie in 4 Monaten und 16 Tagen erledigt (gegenüber 4 Monaten und 18 Tagen im Vorjahr). Von den Beschwerdeverfahren waren 46,1 % innerhalb von 3 Monaten – gerechnet ab Eingang beim Bundesverwaltungsgericht – und 67,8 % innerhalb von 6 Monaten beendet.

3. Erstinstanzliche Verfahren über Infrastrukturvorhaben

In den Verfahren über Infrastrukturvorhaben, für die das Bundesverwaltungsgericht in erster und letzter Instanz zuständig ist, sind im Jahr 2014 22 und damit genauso viele Klagen wie im Vorjahr eingegangen. Bezogen auf derartige Infrastrukturvorhaben sind zwölf Anträge auf Gewährung vorläufigen Rechtsschutzes gestellt worden. Das waren mehr Anträge als im Jahr 2013 (9), aber weniger als in 2012 (22).

Die Neueingänge verteilen sich wie folgt: Im Fernstraßenrecht sind sieben Klagen und drei Anträge auf vorläufigen Rechtsschutz eingegangen, im Schienenwegerecht sieben Klagen und fünf Anträge auf vorläufigen Rechtsschutz, im Wasserstraßenrecht eine Klage, im Energieleitungsausbaurecht sechs Klagen und vier Anträge auf vorläufigen Rechtsschutz und im Luftverkehrsrecht eine Klage.

Von den insgesamt 146 in den Fachplanungsgesetzen einzeln aufgeführten, der erstinstanzlichen Zuständigkeit des Bundesverwaltungsgerichts unterfallenden Infrastrukturprojekten sind, nachdem 2009 neun Projekte, 2010 14 Projekte, 2011 sieben Projekte, 2012 zwölf Projekte und 2013 zehn Projekte mit Klagen angegriffen worden waren, im Jahr 2014 wiederum elf Projekte Gegenstand von Verwaltungsstreitverfahren geworden. Es sind dies fünf Fernstraßenprojekte, ein Eisenbahnprojekt, ein Wasserstraßenprojekt und vier Energieleitungsprojekte.

Die durchschnittliche Dauer der dem Bundesverwaltungsgericht erstinstanzlich zugewiesenen Klageverfahren über Infrastrukturprojekte ist in der folgenden Übersicht vergleichend dargestellt:

Jahr Verfahrensdauer (Klageverfahren über Infrastrukturvorhaben, die dem BVerwG erstinstanzlich zugewiesen sind)
2010 9 Monate 11 Tage
2011 11 Monate 7 Tage
2012 11 Monate
2013 11 Monate
2014 11 Monate 18 Tage

4. Übersicht über die Geschäftszahlen

Im Einzelnen weist die Statistik für das Jahr 2014 im Vergleich zu den Vorjahren hinsichtlich der Eingänge, der Erledigungen und der anhängigen Verfahren folgende Geschäftszahlen aus:

Revisionssenate 2014 2013 2012 2011 2010
Anhängige Vf. zu Jahresbeginn 649 695 646 688 680
Eingänge 1256 1327 1353 1493 1463
Erledigungen 1283 1373 1304 1535 1456
Anhängige Vf. am Jahresende 622 649 695 646 687

 

Wehrdienstsenate 2014 2013 2012 2011 2010
Anhängige Vf. zu Jahresbeginn 72 89 97 74 81
Eingänge 116 131 148 158 136
Erledigungen 122 148 156 135 143
Anhängige Vf. am Jahresende 66 72 89 97 74

 

BVerwG, Pressemitteilung v. 04.02.2015