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StMBW: Startschuss für die nächste Bewerbungsrunde für das immaterielle Kulturerbe – Traditionen und Bräuche garantieren sozialen Zusammenhalt

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„Erst die Menschen füllen Traditionen mit Leben“

Am heutigen Montag, 2. März 2015, beginnt die nächste Bewerbungsrunde für das immaterielle Kulturerbe. Bis zum 30. Oktober 2015 können Gruppen und Gemeinschaften, die eine kulturelle Ausdrucksform praktizieren, unmittelbar beim Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst die Aufnahme in das Bayerische Landesverzeichnis und das bundesweite Verzeichnis beantragen. Die Verzeichnisse sind Teil der Umsetzung des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes, das 2013 in Deutschland in Kraft getreten ist.

Zuletzt waren im Dezember 2014 auf Vorschlag von Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle die Limmersdorfer Lindenkirchweih und die Passionsspiele von Oberammergau für Bayern in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Parallel erfolgten die ersten 13 Eintragungen von speziell in Bayern verorteten Ausdrucksformen in das Bayerische Landesverzeichnis. Kulturelles Erbe umfasst nicht nur „dingliche“ Baudenkmäler, sondern auch lebendige Traditionen und Riten, die Identität und ein kulturelles Zusammengehörigkeitsgefühl stiften, wie zum Beispiel Musik, Tanz, Bräuche, Feste oder Handwerkstechniken.

„In einer immer stärker vernetzten Welt und angesichts der fortschreitenden Internationalisierung verkörpern gerade Traditionen und Bräuche unsere bayerische Identität und stärken den sozialen Zusammenhalt. Vor diesem Hintergrund ist es eine gesellschaftliche Aufgabe, sich der immateriellen Schätze der eigenen Heimat bewusst zu werden und diese zu dokumentieren und zu bewahren“, betont Minister Dr. Spaenle.

Menschen haben in diesem Zusammenhang die Schlüsselrolle inne. Sie erst füllen Traditionen mit Leben, geben sie von Generation zu Generation weiter und garantieren damit ihren Erhalt.

Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren für das immaterielle Kulturerbe finden sich im Internet auf den Seiten des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (www.km.bayern.de) und der Deutschen UNESCO-Kommission (www.unesco.de). Zudem wurde zur Unterstützung bei der Antragstellung eine beim Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e. V. angesiedelte Beratungsstelle eingerichtet. Die Kontaktdaten lauten:

Beratungsstelle Immaterielles Kulturerbe IKE
Herr Andreas Schmidt, M.A.
E-Mail: ike@heimat-bayern.de
Telefon +49 (0)89 286629-24

Bayern kann nach Abschluss der Bewerbungsfrist Ende Oktober 2015 insgesamt vier Bewerbungen auswählen und für eine Aufnahme in das nationale Verzeichnis vorschlagen. Fachexperten begleiten die Entscheidungsprozesse auf Bundes- und auf Landesebene. Eine Eintragung in das bundesweite Verzeichnis ist Voraussetzung für eine internationale Nominierung.

StMBW, Pressemitteilung v. 02.03.2015