160.000 Denkmäler gibt es insgesamt in Bayern, den Umgang mit ihnen regelt seit 1973 das „Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler“. Am Mittwoch, den 4. März stellte Kultusminister Ludwig Spaenle im Hochschulausschuss nun ein Konzept vor, das den Denkmalschutz in Bayern weiter in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rücken soll.
„Denkmalschutz und Denkmalpflege in Bayern 2010 – bewahren durch erklären und unterstützen“ waren die Thesen betitelt, die Spaenle den Abgeordneten vortrug. Vor allem die Kommunen vor Ort sollen stärker in die Baudenkmalpflege einbezogen werden, betonte Spaenle. Zudem sollen Informationen über Denkmäler möglichst breit zugänglich gemacht werden.
„Für den Kulturstaat Bayern ist Denkmalpflege unabdingbar“, erklärte Spaenle.
Generell solle der Stellenwert von Denkmalschutz weiter gestärkt werden. Generalkonservator Mathias Pfeil formulierte die Hoffnung mit dem Konzept zu einem Bewusstseinswandel in der Gesellschaft beitragen zu können. Gerade ältere Gebäude in historischen Ortskernen könne man erhalten und auch praktisch nutzen, etwa als Seniorenwohnheime. Damit profitiere die Gesellschaft doppelt, denn:
„Denkmäler transportieren Geschichte!“
Im Konzept ist auch die kritische Würdigung von Gebäuden vorgesehen, die in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden sind.
„Es geht nicht darum, jede Siedlung aus dieser Zeit unter Denkmalschutz zu stellen“, betonte Pfeil. „Aber immerhin die Möglichkeit dazu soll geschaffen werden, es stellt ja beispielsweise niemand den architektonischen Rang des Olympiazentrums in München in Frage.“
Robert Brannekämper (CSU) wies darauf hin, dass man beim Denkmalschutz nicht nur an Städte und Ortskerne denken dürfe, sondern auch an historische landwirtschaftliche Betriebe. Rosi Steinberger (Bündnis 90 / Die Grünen) forderte, die vielen Ehrenamtlichen in den Regionen miteinzubeziehen, die Denkmalpflege vor Ort oft erst möglich machen würden. Georg Rosenthal (SPD) begrüßte das Konzept, vermisste aber konkretere Aussagen zur Finanzierung der geplanten Projekte. Auch Ausschussvorsitzender Michael Piazolo (FREIE WÄHLER) wünschte sich mehr und konkretere Informationen zu dem Konzept.
„Wir bohren hier im Ausschuss gerne dicke Bretter.“
Bayerischer Landtag, Aktuelles – Sitzungen – Aus den Ausschüssen v. 04.03.2015 (zg)