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StMBW: 70. Jahrestag der Befreiung Viktor Frankls – Staatssekretär Bernd Sibler eröffnet Gedenkveranstaltung und wissenschaftliche Tagung zum Leben und Werk des Holocaust-Überlebenden in Dachau

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„Unermesslich wertvolle Botschaft für uns alle: Ja zum Leben sagen“

„Viktor Frankl hat eine unermesslich wertvolle Botschaft für uns alle hinterlassen. Er hat uns gezeigt, dass man trotz schlimmster Erfahrungen ‚ja zum Leben sagen‘ kann.“

So nahm Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler bei der heutigen Eröffnung der Gedenkveranstaltung sowie der wissenschaftlichen Tagung zu Ehren des Holocaust-Überlebenden Viktor E. Frankl in Dachau Bezug auf dessen autobiographisches Werk „… trotzdem ja zum Leben sagen“.

„Die Entwicklung der Logotherapie und Existenzanalyse sowie sein unermüdlicher Einsatz zum Wohl anderer Menschen kamen nicht nur vielen seiner Leidensgenossen in den Konzentrationslagern zugute. Seine zahlreichen Veröffentlichungen, in denen er auch seine Erfahrungen aus der Lagerhaft verarbeitet hat, können uns noch heute bei unserer Sinnsuche unterstützen“, so der Staatssekretär.

Der vielfach ausgezeichnete und international anerkannte Neurologe und Psychiater Viktor E. Frankl (1905-1997) begründete in den 1930-er Jahren die Logotherapie und Existenzanalyse als einen eigenständigen Ansatz der Psychotherapie. Er besteht darin, Patienten zielorientiert und methodisch bei der eigenen Sinnfindung zu helfen.

Frankl wurde 1942 in das Ghetto Theresienstadt gebracht und 1944 nach Auschwitz deportiert. Von dort wurde er zunächst nach Kaufering, anschließend in das Dachauer KZ-Außenlager Türkheim verlegt und dort 1945 befreit. In seinem 1946 erschienenen Buch „… trotzdem ja zum Leben sagen“ verarbeitete er seine Eindrücke aus dem Konzentrationslager. Ab den 1950er-Jahren gab er der Logotherapie einen neuen Schwerpunkt: die Tröstung des leidenden Menschen.

StMBW, Pressemitteilung v. 28.03.2015