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StMGP: Hausärzte sind Rückgrat der medizinischen Versorgung – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin zum 23. Bayerischen Hausärztetag in Würzburg

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Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml setzt sich für eine weitere Stärkung der Hausarztmedizin ein. Huml unterstrich am Samstag anlässlich des 23. Bayerischen Hausärztetages in Würzburg:

„Hausärzte sind unsere Wegweiser durch das Gesundheitssystem. Sie sind das Rückgrat unserer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung. Das großartige Engagement und die tiefe Fachkenntnis unserer bayerischen Hausärzte sind für die Menschen im Freistaat unverzichtbar.“

Die Ministerin verwies darauf, dass in den kommenden Jahren nach den Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns viele Allgemeinmediziner im Freistaat altersbedingt ihre Praxen aufgeben werden. Jeder dritte Hausarzt in Bayern ist 60 Jahre oder älter. Hinzu kommt, dass nur etwa 10 Prozent der Ärzte ihre Weiterbildung in einem Fach absolvieren, das in eine hausärztliche Tätigkeit mündet.

Huml unterstrich: „Um auch künftig noch genügend Nachwuchs für diesen spannenden und unverzichtbaren Beruf zu gewinnen, müssen wir alle gemeinsam – Selbstverwaltungspartner, die Gesundheitspolitik, Ärztekammern und -verbände, Universitäten und auch die Kommunen – die Rahmenbedingungen für Hausärzte weiter verbessern. Das Bayerische Gesundheitsministerium wird hier auch künftig in seinen Anstrengungen nicht nachlassen.“

Bei den Berliner Koalitionsverhandlungen hatte Huml im vergangenen Jahr bereits eine Streichung der gesetzlichen Honorarobergrenze bei Hausarztverträgen durchgesetzt. Zudem hat Bayern im Jahr 2012 ein eigenes Förderprogramm aufgelegt, um Mediziner für den ländlichen Raum zu gewinnen.

Mit dem erfolgreichen Programm werden zum Beispiel Hausärzte mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 60.000 Euro unterstützt, die sich in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Voraussetzung ist, dass es sich um nicht überversorgte Regionen handelt. Bislang wurden in Bayern 135 Niederlassungen und Filialen von Hausärzten gefördert.

Mit Blick auf den aktuellen Streit über den Hausarztvertrag bekräftigte die Ministerin:

„Ich setze darauf, dass sich die AOK Bayern und der Hausärzteverband in der nächsten Woche auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen. Dies wäre auch mit Blick auf die Interessen der Patientinnen und Patienten der beste Weg. Klar ist dabei: Die AOK Bayern muss sich an geltendes Recht halten. Sonst sind rechtsaufsichtliche Schritte des Bayerischen Gesundheitsministeriums unumgänglich.“

StMGP, Pressemitteilung v. 18.04.2015