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Bayerischer Landkreistag: Gesundheit und Pflege im ländlichen Raum – Landkreistag gibt das Ziel vor

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Kommunen als Knotenpunkte in der Versorgung – Abschluss der zweitägigen Landkreisversammlung in Bayerisch Eisenstein

Die bayerischen Landkreise fordern ein Mitspracherecht bei der zukünftigen Gesundheits- und Pflegeversorgung im ländlichen Raum. Das Thema stand im Mittelpunkt der zweitägigen Landkreisversammlung des Bayerischen Landkreistags im niederbayerischen Bayerisch Eisenstein (Landkreis Regen).

„Gute Gesundheitsversorgung ist ein Standortfaktor, auf den wir nicht verzichten können, wenn unsere Heimat lebenswert bleiben soll“, erklärte der Landkreistagspräsident und Deggendorfer Landrat Christian Bernreiter.

Vor über 300 Teilnehmern – Land- und Kreisräte sowie Vertreter der Landespolitik, der Verbände und Akteure des Gesundheitssystems – zog Bernreiter auch eine Bilanz seiner ersten elf Monate als Landkreistagspräsident. Unter dem Motto „Heimat 2030“ will er den ländlichen Raum zukunftsfit machen und kann bereits einige Erfolge aufweisen.

Bayerns Land- und Kreisräte befassten sich auf der Landkreisversammlung mit einer Zielvorstellung für die ländliche Gesundheits- und Pflegeversorgung der Zukunft.

„Im Mittelpunkt steht dabei ein Miteinander aus verschiedenen Angeboten und aller Akteure“, so Bernreiter.

Etwa über flächendeckende Gesundheits- und Pflegekonferenzen sollen die Landkreise bei Planung, Ausgestaltung und Vernetzung verschiedener Gesundheitsangebote mitreden. Dafür braucht es, so Bernreiter, die Unterstützung von Landes- und Bundespolitik, etwa gesetzliche Vereinfachungen bei der Schaffung von Krankenhausverbünden.

Unter den Referenten bei der Landkreisversammlung war Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der Katholiken, der unter dem Motto „Leben bis zuletzt – Sterben in Würde“ über die Anforderungen an Hospiz- und Palliativversorgung referierte. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml, die auch an der abschließenden Podiumsdiskussion teilnahm, erläuterte unter anderem das zuletzt aufgestockte Förderprogramm zur ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. Zum Fachgebiet Altenpflege umriss Dr. Irene Vorholz, Beigeordnete des Deutschen Landkreistags, zehn Thesen für eine zukunftsfähige Versorgung. Wie der Bayerische Landkreistag plädierte sie etwa für ein wirkungsvolles Verbundsystem. Gleichzeitig greift der bayerische Verband das Konzept der „Modellkommunen Pflege“ auf. In diesen ergreifen die Kreise die Verantwortung für das Fallmanagement und Pflegestützpunkte.

Christian Bernreiter nutzte die Landkreisversammlung zu einem Zwischenfazit im Amt.

„Wir haben gute und stringente Arbeit geleistet“, fasste er zusammen.

Als Erfolge in Sachen Asylpolitik nannte er etwa die Finanzierungszusage des Freistaats bei den „Kümmerern“ in dezentralen Unterkünften und erste Erfolge im Kampf gegen den Personalabbau in den für Bürger wichtigen Behörden.

„Ich bitte Sie weiter, zusammenzustehen“, so sein Appell an die Landräte. „Es hat sich gezeigt, dass wir die Staatsregierung überzeugen können.“

Bayerischer Landkreistag, Pressemitteilung v. 06.05.2015