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StMI: Ehemaliger Polizeipräsident Schreiber verstorben

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Ehemaliger Münchner Polizeipräsident verstorben – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zum Tod von Polizeipräsident a. D. Prof. Dr. Manfred Schreiber: Spitzenpolizist mit Leib und Seele – Wegbereiter der modernen und bürgernahen Münchner Polizei

Im Laufe der Nacht ist der ehemalige Münchner Polizeipräsident Prof. Dr. Manfred Schreiber im Alter von 89 Jahren gestorben.

„Prof. Dr. Manfred Schreiber war eine herausragende Persönlichkeit und ein Spitzenpolizist mit Leib und Seele“, würdigte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann die Verdienste Schreibers, der von 1963 bis 1983 der Münchner Polizei vorstand.

„Dank seines Pioniergeistes ist seine Lebensleistung für die Münchner bis heute spürbar. Nicht umsonst zählt München zu den sichersten Großstädten Europas mit einer modernen und bürgernahen Polizei.“

Herrmann sprach der Familie und den Angehörigen Schreibers sein Beileid und Mitgefühl aus.

Der Innenminister charakterisierte Prof. Dr. Schreiber als „besonders führungsstark“ und als „hoch angesehenen Behördenleiter“. Eine weitere Stärke von Prof. Dr. Schreiber lag laut Herrmann darin, Schwachstellen bei der Münchner Polizei zu analysieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

„Prof. Dr. Schreiber war der Wegbereiter für die moderne Münchner Polizei“, brachte es Herrmann auf den Punkt.

Schließlich fiel die Eingliederung der Stadtpolizei München in die Bayerische Landespolizei 1975 in seine Amtszeit. Auch habe Prof. Dr. Schreiber bundesweit Neuland betreten, als er bei der Münchner Polizei vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus den Schwabinger Krawallen einen psychologischen Dienst etablierte. Damit setzte er durch, dass beim polizeilichen Einschreiten psychologische Grundsätze eine wichtige Rolle einnehmen.

„Davon hat die gesamte Bayerische Polizei profitiert“, betonte Herrmann.

Außerdem führte Prof. Dr. Schreiber beispielsweise spezielle Jugendbeamte ein und baute bei der Münchner Polizei zur Bekämpfung der Schwerstkriminalität Verhandlungsgruppen und Spezialeinheiten auf.

„In seinen 20 Jahren als Münchner Polizeipräsident hat Prof. Dr. Schreiber vor großen Herausforderungen gestanden, vor denen er nicht zurückgewichen ist“, so Herrmann weiter.

Der Innenminister erinnerte dabei an eine Vielzahl fordernder Einsätze wie der bundesweit erste Banküberfall mit Geiselnahme 1971, die schreckliche Geiselnahme bei den Olympischen Spielen 1972 oder auch das Oktoberfestattentat 1980. Wie Herrmann ergänzte, war Dr. Schreiber bis zuletzt eng mit der Bayerischen Polizei verbunden und gern gesehener Gast bei Veranstaltungen wie dem alljährlichen Neujahrskonzert der Bayerischen Polizei.

Aufgrund seiner herausragenden Kompetenzen wurde Prof. Dr. Schreiber 1983 vom damaligen Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann ins Bundesinnenministerium berufen und hat dort als Leiter der Polizeiabteilung bis zu seiner Ruhestandsversetzung 1988 seinen großen Erfahrungsschatz eingebracht.

StMI, Pressemitteilung v. 08.05.2015