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StMBW: 88 Millionen Euro für bayerische Spitzenwissenschaftler im DFG-Programm Sonderforschungsbereiche / Transregio

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Wissenschaftsminister Spaenle: „DFG bestätigt Spitzenstellung bayerischer Universitäten in der Forschung“

„Die Bewilligung der Deutschen Forschungsgemeinschaft von weitere 88 Millionen Euro für Spitzenwissenschaftler bayerischer Hochschulen im Rahmen von Sonderforschungsprogrammen bestätigt für mich ihre Spitzenstellung in der Forschung“, so Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle zu den jüngsten Entscheidungen des Bewilligungsausschusses der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Der Bewilligungsausschuss hatte auf der diesjährigen Frühjahrssitzung 13 neue Sonderforschungsbereiche (SFB) und Transregio (TRR) für eine erste Förderperiode von zunächst vier Jahren eingerichtet. Zusätzlich bewilligte der Ausschuss die Verlängerung von 28 Sonderforschungsbereichen für jeweils eine weitere Förderperiode von vier Jahren.

Auf den Freistaat Bayern entfielen dabei vier Neueinrichtungen und fünf erfolgreiche Fortsetzungsanträge. In acht der neun erfolgreichen Förderfälle haben bayerische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die prestigeträchtige Sprecherfunktion des Gesamtverbundes inne. An einer weiteren Neueinrichtung sind bayerische Wissenschaftler mit einem erfolgreichen Teilprojekt beteiligt.

Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle ist über das herausragende Abschneiden der bayerischen Wissenschaftler hochzufrieden:

„Das Ergebnis belegt erneut nicht nur die Spitzenstellung der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und der Technischen Universität München (TUM) im bundesweiten Vergleich. Die erfolgreichen Anträge der Universitäten Erlangen-Nürnberg, Würzburg und Regensburg zeigen vielmehr eindrücklich, dass Universitäten in allen Teilen Bayerns Spitzenforschung betreiben.“

Sonderforschungsbereiche werden nach einem strengen Begutachtungsverfahren mit hohen Qualitätsanforderungen vergeben, müssen international sichtbar sein und bedeuten für die Universitäten einen beträchtlichen Zuwachs an Stellen und Mitteln für den jeweiligen Forschungsbereich.

„Besonders freut mich das Ergebnis diesmal für Würzburg und Erlangen“, so Spaenle weiter.

Die Universitäten sind zusammen mit drei Neueinrichtungen und einem Fortsetzungsantrag erfolgreich.

„Hier zeigt sich, dass eine profilbildende Schwerpunktsetzung, eine konsequente Berufungspolitik sowie gezielte Investitionen zu herausragenden Forschungskonsortien führen können.“

Die Gutachter würdigten bei den Anträgen der LMU, der TUM und der Universität Erlangen-Nürnberg ausdrücklich die enge Zusammenarbeit mit Einrichtungen der außeruniversitären Forschung wie der Helmholtz-Gemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft.

„Dies zeigt, Spitzenzentren der Wissenschaft entwickeln sich dort am effektivsten wo institutionelle und administrative Hürden überwunden werden. Insgesamt ist die große fachliche Breite der Spitzenforschung in allen Regionen Bayerns beeindruckend“, so Spaenle weiter.

Thematisch gehören die bewilligten bayerischen Vorhaben in die Bereiche der Klimaforschung, der Rezeptorforschung an Membranen, der Forschung der neuen Materialklasse topologischer Isolatoren, zu Fragen der Molekülsynthese, zum Grundlagenverständnis der additiven Fertigung, zur Forschung über die Immunzellwanderung, der molekularen Pflanzenforschung sowie dem tieferen Verständnis der Ribosomen.

Im Einzelnen wurden neu eingerichtet (Titel; Universität; Sprecher, Fördermittel):

1. TRR 165 „Wellen, Wolken, Wetter“; LMU, TUM, Universität Mainz, et al.; Professor Dr. George Craig (LMU); rd. 4,2 Mio. € (bayerischer Anteil)

2. TRR 166 „Hochleistungs-Lichtmikroskopie zur Aufklärung der
Funktion von Membranrezeptoren – ReceptorLight“; Universität Jena / Universität Würzburg; Professor Dr. Klaus Benndorf (Jena); rd. 6,9 Mio. € (bayerischer Anteil)

3. SFB 1170 „Topologische und korrelierte Elektronik in Ober- und
Grenzflächen“, Universität Würzburg; Professor Dr. Ralph Claessen; rd. 11,9 Mio. €

4. SFB 1181 „Schaltstellen zur Auflösung von Entzündung“, Universität Erlangen-Nürnberg; Professor Dr. Georg Schett; rd. 14,1 Mio. €

An der Neueinrichtung des SFB 1158 „Von der Nozizeption zum chronischen Schmerz: Struktur-Funktions-Merkmale neuraler Bahnen und deren Reorganisation“ (Universität Heidelberg) sind Wissenschaftler an der TUM erfolgreich beteiligt (rd. 200.000 € Fördermittel).

Fortgesetzt werden:

5. SFB 749 „Dynamik und Intermediate molekularer Transformationen“; LMU München; Professor Dr. Thomas Carell; rd. 8,2 Mio. €

6. SFB 814 „Additive Fertigung“, Universität Erlangen-Nürnberg; Professor Dr.-Ing. Dietmar Drummer; rd. 10,1 Mio. €

7. SFB 914 „Immunzellwanderung bei Entzündung, Entwicklung
und Krankheit“; LMU; Professor Dr. Barbara Walzog; rd. 11 Mio. €

8. SFB 924 „Molekulare Mechanismen der Ertragsbildung und Ertragssicherung bei Pflanzen“; TUM; Professor Dr. Claus Schwechheimer; rd. 10,8 Mio. €

9. SFB 960 „Die Bildung von Ribosomen: Grundlagen der RNP-Biogenese und Kontrolle ihrer Funktion“, Universität Regensburg; Professor Dr. Herbert Tschochner; rd. 10,6 Mio. €

Sonderforschungsbereiche (SFB) sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren (in der Regel drei mal vier Jahre) angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Grenzen ihrer jeweiligen Fächer, Institute, Fachbereiche und Fakultäten hinweg im Rahmen eines übergreifenden und wissenschaftlich exzellenten Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Der klassische Sonderforschungsbereich (SFB) wird in der Regel von einer Hochschule beantragt. Der SFB-Transregio (TRR) wird von mehreren (in der Regel bis zu drei) Hochschulen gemeinsam beantragt. Die Förderung ermöglicht eine enge überregionale Kooperation zwischen Hochschulen und den dort Forschenden sowie eine Vernetzung und gemeinsame Nutzung der Ressourcen. Für SFB/TRR stehen im Haushalt der DFG insgesamt jährlich rund 550 Millionen Euro zur Verfügung. Die DFG fördert damit ab Juli 2015 insgesamt 241 Sonderforschungsbereiche.

StMBW, Pressemitteilung v. 22.05.2015