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StMUV: 43 Fußballfelder neue Spundwände / Hochwasserschutz auch 2015 Top-Thema

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Der Hochwasserschutz ist auch 2015 eines der Top-Themen in Bayern. Das bekräftigte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute in München anlässlich des zweiten Jahrestags des Jahrhunderthochwassers 2013:

„Die Bilder der Katastrophe haben sich eingebrannt. Der Schutz der Menschen vor den Wassermassen ist ein klarer Handlungsauftrag. Wir wollen Bayern hochwassersicher machen. 2015 werden dazu bayernweit weitere rund 200 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert.“

Aktuell laufen in Bayern rund 250 Maßnahmen, rund 100 Maßnahmen wurden 2014 abgeschlossen. Ein wesentliches Element nach der Jahrhundertflut 2013 war die zügige Auszahlung von Soforthilfemitteln an die Betroffenen und die schnellstmögliche Beseitigung von Schäden an den Hochwasserschutz-Einrichtungen. Diese Schäden belaufen sich nach aktuellem Stand auf etwa 140 Millionen Euro. Im Rahmen des Sofortprogramms wurden seit 2013 über 90 Millionen Euro an staatlichen Gewässern verbaut. Auf einer Länge von mehr als 60 km wurden Spundwände mit einer Fläche von 300.000 m² eingebracht – das entspricht rund 43 Fußballfeldern. Schwerpunkte sind die niederbayerische Donau, die Mangfall und die Tiroler Achen.

„Die Bewältigung der Hochwasserkatastrophe lief unter Hochdruck. Überall dort, wo Reparaturen notwendig waren, ist die Umsetzung erfolgt. Allein in Niederbayern haben wir in den Deichen so viel Stahl verbaut, dass man davon fünfmal den Eiffelturm errichten könnte“, so Scharf.

Bis zum Jahr 2020 wird Bayern weitere rund 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau des Hochwasserschutzes investieren.

Zusätzlich wurde die Umsetzung der gesteuerten Flutpolder speziell entlang der Donau intensiviert. Dazu diskutierten rund 5.000 Bürger und Mandatsträger im Rahmen des „Hochwasserdialogs vor Ort“ ausführlich über die Polderpläne des Freistaats. Die Bürger sind durch die Workshops auch bei jedem weiteren Schritt beteiligt und können sich aktiv einbringen.

Scharf: „Unser Ziel ist eine Kette von Flutpoldern entlang großer Gewässer. Jeder Polder kann eine Lebensversicherung für die Unterlieger sein. Die möglichen Auswirkungen der gesteuerten Flutpolder werden aktuell im Detail untersucht. Dafür werden wir nach jetzigem Stand über 1,5 Millionen Euro allein für Grundwassermodelle einsetzen. Beim Hochwasserschutz steht die Sicherheit der Bevölkerung an erster Stelle. Flutpolder werden nicht gebaut, wenn schädliche Auswirkungen nicht ausgeschlossen werden können. Auch beim natürlichen Hochwasserrückhalt machen wir zukünftig noch mehr Tempo. Damit soll möglichst viel Rückhaltefläche entlang der Flüsse geschaffen werden.“

In den vergangenen Jahren wurden bereits knapp 800 km Gewässer und Uferflächen in einer Größenordnung von etwa 2.000 Hektar renaturiert.

Zusätzlich wird der Einsatz neuer Medien verstärkt.

Scharf: „Mit einer neuen App werden die Menschen zukünftig noch gezielter vor Umwelt- und Naturgefahren in Bayern gewarnt. Die App soll ein digitaler Bodyguard sein.“

Die App warnt den Nutzer bei Hochwassergefahr und greift dazu in Echtzeit auf die Messungen von 770 Pegel-Stationen an den bayerischen Flüssen zu.

StMUV, Pressemitteilung v. 02.06.2015