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Universität Passau: „BayWiDI“ – Forschung für mehr IT-Sicherheit in Bayerns Unternehmen

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Das „Bayerische Wissensnetzwerk Digitale Infrastrukturen, IT-Sicherheit und Recht für Unternehmen (BayWiDI)“ am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sicherheitsrecht und Internetrecht von Herrn Prof. Dr. Dirk Heckmann ist eines der ersten Projekte, mit denen sich die Universität Passau am neu geschaffenen Internetkompetenzzentrum Ostbayern beteiligt. Das Internetkompetenzzentrum, für das der Universität Passau zuletzt rund 2,6 Millionen Euro Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie bewilligt wurden, soll die Forschungskompetenz zum Thema Internet und Digitalisierung der Universitäten und Hochschulen Ostbayerns bündeln und Innovationen in der bayerischen Wirtschaft anstoßen.

„BayWiDI wird die rechtlichen Grundlagen der IT-Sicherheit und des Schutzes digitaler Infrastrukturen analysieren und auf den Prüfstand stellen“, erklärt Prof. Dr. Dirk Heckmann, der sich seit rund 20 Jahren mit sicherheits- und internetrechtlichen Fragestellungen befasst. „Neben dieser Grundlagenforschung zählt der Wissenstransfer zwischen spezialisierten Unternehmen und der Wissenschaft zu den Projektzielen.“

Darüber hinaus soll auch der breiten Masse der bayerischen Unternehmen, die keine spezifischen Kompetenzen auf dem Gebiet der IT-Sicherheit aufweisen, auf diesem Wege ermöglicht werden, gewinnbringend an dem Forschungsprojekt zu partizipieren.

Zentrale Forschungsschwerpunkte sind das im Juni 2015 im Deutschen Bundestag beschlossene IT-Sicherheitsgesetz sowie eine Vielzahl weiterer Fragestellungen, die hieran anknüpfen.

„Ziel ist es, eine sichere und verlässliche Informationsinfrastruktur zu schaffen. Um Deutschland als sichersten digitalen Standort zu etablieren, bedarf es neben technischer auch rechtlicher Sicherheit“, so Dirk Heckmann.

Vor dem Hintergrund der besonderen Bedeutung der Informationstechnologien für die moderne Gesellschaft werden gerade die Betreiber kritischer Infrastrukturen durch das IT-Sicherheitsgesetz verpflichtet, gewisse Standards und Maßnahmen einzuhalten, um den Gefahren eines möglichen Ausfalls entgegenzutreten.

In der ersten Phase des Projekts werden bayerische Unternehmen mit 150 oder mehr Beschäftigten im Rahmen einer Untersuchung zur IT-Sicherheit befragt. Neben ganz allgemeinen Fragen zu und zum Verständnis von IT-Sicherheit werden aber auch konkrete IT-Sicherheitsmaßnahmen sowie IT-Sicherheitsvorfälle abgefragt. Auf Grundlage dieser Untersuchungsergebnisse soll die anschließende Forschung ausgerichtet werden. So können ganz spezifische, an den Bedürfnissen der bayerischen Wirtschaft orientierte, Checklisten und Handlungsempfehlungen für Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.

„IT-Sicherheitsrechtliche Fragestellungen sind nicht erst seit der Aufdeckung geheimdienstlicher Ausspähungen eine zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts“, sagt Dirk Heckmann.

„Auch im Hinblick auf private Wirtschaftsspionage und Datenverluste ist dieses Thema von höchster Brisanz und Wichtigkeit für die Wirtschaft. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, ist eine praxisorientierte wissenschaftliche Erforschung notwendig, welche nur in Zusammenarbeit von Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Wissenschaft erfolgreich sein kann. Hierfür bietet die Universität Passau mit ihren Partnerhochschulen im Netzwerk Internet und Digitalisierung Ostbayern (INDIGO) eine ideale Plattform.“

Universität Passau, Pressemitteilung v. 20.07.2015