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StMUV: Artenschwund stoppen – Neue Wiesenbrüter-Agenda hilft heimischen Vogelarten

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Bayern will das Aussterben heimischer Vogelarten wie Großer Brachvogel oder Wachtelkönig verhindern. Das unterstrich die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute bei der Vorstellung der Eckpunkte für einen verbesserten Schutz der Wiesenbrüter in Bayern.

Die biologische Vielfalt steht unter Druck. Der Artenschutz stellt die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen. Das Artenhilfsprogramm Wiesenbrüter, das seit dem Jahr 2013 landesweit koordiniert wird, war ein erster wichtiger Schritt für den Schutz dieser Ureinwohner Bayerns. Artenhilfsprogramme spannen einen Schutzschirm über gefährdete Arten“, so Scharf.

„Mit der neuen Wiesenbrüter-Agenda treiben wir die Bemühungen weiter voran und entwickeln eine noch schlagkräftigere Gesamtstrategie. Tragende Säule ist die neue bayernweite Koordinierungsstelle am Landesamt für Umwelt. Sie hält die Fäden in der Hand und ist kompetenter Ansprechpartner für alle Beteiligten.“

Nach der aktuellen Roten Liste Bayerns gelten von den neun heimischen Wiesenbrüterarten sechs als „vom Aussterben bedroht“, darunter der Große Brachvogel und der Rotschenkel. Bekassine und Grauammer sind „stark gefährdet“, der Wiesenpieper steht auf der Vorwarnliste.
Ein weiterer Baustein ist die Betreuung der Wiesenbrütergebiete vor Ort.

Alle bedeutenden Wiesenbrütergebiete in Bayern brauchen Kümmerer vor Ort. Sie sind das Bindeglied zwischen Naturschutz, Landnutzung und Freizeitgestaltung. Wo die intensive Betreuung schon länger vorhanden ist, wo ein Vertrauensverhältnis zu den Landwirten aufgebaut ist und ein Mosaik verschiedenster Maßnahmen umgesetzt werden kann, gibt es bereits Erfolge.“

Als Beispiel nannte die Umweltministerin die Pfäfflinger Wiesen im Ries, das Königsauer Moos im unteren Isartal und das Ampermoos. Hier haben sich zum Beispiel die Brutbestände des Großen Brachvogels erholt und stabilisiert.

Scharf: „Wir bauen die durch den Naturschutzfonds geförderte Gebietsbetreuung weiter aus. Erst vor Kurzem haben wir im Nördlinger Ries und im Donauried neue Gebietsbetreuer eingestellt. Sie versuchen Konflikte bereits im Vorfeld zu lösen und Strategien zu entwickeln.“

Auch das Vertragsnaturschutzprogramm wurde für die neue Förderperiode noch stärker an die Bedürfnisse der Wiesenbrüter angepasst und mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet.

Das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm ist die Premiummarke in der Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft. Von 2015 bis 2020 stehen insgesamt etwa 225 Millionen Euro für den Vertragsnaturschutz zur Verfügung. Damit können beispielsweise Brachstreifen gefördert werden, die den Vögeln als Brutplatz dienen“, so Scharf.

In diesem Jahr werden mehr als 18.000 Landwirte bayernweit 78.000 Hektar nach strengen naturschutzfachlichen Vorgaben bewirtschaften. Das ist ein neuer Rekordwert für den Freistaat.

StMUV, Pressemitteilung v. 29.10.2015