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StMUV: Untere Isar erlebbar machen – Größtes bayerisches LIFE-Projekt zur Flussrenaturierung bewilligt

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Die EU-Kommission hat grünes Licht für das Projekt „Flusserlebnis Isar“ gegeben – das bislang größte LIFE-Projekt in Bayern. Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von über 6,3 Millionen Euro kann damit noch im Jahr 2015 starten. Dazu betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute in München:

Das ist eine gute Nachricht für den Naturschutz in Bayern. Mensch und Natur werden von dem Projekt gleichermaßen profitieren. Mit dem Großprojekt wird die Isar auf über 30 Kilometern naturnah umgestaltet. Die Renaturierung unserer Flüsse ist eine wichtige Zukunftsaufgabe. Naturnahe Flüsse sind Lebensadern für die Artenvielfalt und machen Gewässer für die Menschen wieder erlebbar.“

Hauptziel des Projekts ist es, die Isar durch umfangreiche Verbesserungen der Gewässerstruktur aufzuwerten. Dazu sollen vor allem Uferflächen renaturiert und die Lebensbedingungen für Fischarten wie beispielsweise Huchen, Barbe und Nase deutlich verbessert werden. Auch Auwälder und Auwiesen entlang der Isar werden von den Maßnahmen profitieren. Gleichzeitig soll durch die Neugestaltung der Flächen der Erlebnis- und Erholungswert der Flusslandschaft gesteigert werden. Insgesamt umfasst das Vorhaben sieben Umsetzungsschwerpunkte im Unteren Isartal zwischen Loiching und Ettling (Landkreis Dingolfing-Landau). Die Gesamtfläche des Projektgebiets beträgt 604 Hektar – eine Fläche von über 850 Fußballfeldern.

Unter zahlreichen Wettbewerbern aus ganz Europa konnten sich in der Auswahlrunde 2014/15 nur zwei von acht deutschen Naturschutzvorhaben behaupten, darunter das bayerische Projekt „Flusserlebnis Isar“. Die Umsetzung des Projekts übernehmen das Wasserwirtschaftsamt Landshut und die Regierung von Niederbayern gemeinsam. Weitere Projektpartner sind der Landkreis Dingolfing-Landau und die Städte Dingolfing und Landau. Außerdem werden zahlreiche Fachstellen und -behörden, Kommunen, Verbände, Vereine und Institutionen als Unterstützer einbezogen. Das bis zum Jahr 2022 laufende Vorhaben leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie). Es ist gleichzeitig das erste LIFE-Projekt in Bayern, das gemeinsam von der Wasserwirtschafts- und Naturschutzverwaltung initiiert und getragen wird. Die Gesamtkosten werden mit EU-Fördermittel (60 Prozent) über das LIFE-Programm finanziert. Die übrigen 40 Prozent bringen das Bayerische Umweltministerium, der Bayerische Naturschutzfonds sowie die Stadt Dingolfing, die Stadt Landau und der Landkreis Dingolfing-Landau als Projektpartner auf.

Mit dem seit 1992 bestehenden Förderprogramm LIFE unterstützt die EU-Kommission eine Vielzahl von Maßnahmen zum Schutz der Natur und des Klimas. Das Programm hat unter anderem die Aufgabe, die Umsetzung der Vogelschutz- und FFH-Richtlinie voranzubringen und damit das Europäische Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ zu unterstützen.

StMUV, Pressemitteilung v. 18.12.2015