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StMGP: Neue Servicestelle für Facharzttermine startet jetzt

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Bayerns Gesundheitsministerin: Gesetzlich Versicherte haben Anspruch auf zeitnahe Facharzttermine

Wer dringend einen zeitnahen Facharzttermin braucht, kann sich künftig auch an eine neue Servicestelle wenden. Darauf hat die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml am Donnerstag hingewiesen. Die Termin-Servicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) wird am Montag (25.01.) unter der Rufnummer 0921 / 787 765 – 550 20 den Betrieb aufnehmen.

Huml betonte: „Gesetzlich krankenversicherte Patienten haben Anspruch auf einen angemessen zeitnahen Termin beim Facharzt. Das wurde mit dem Versorgungsstärkungsgesetz ausdrücklich klargestellt. Untersuchungen haben zwar gezeigt, dass die Arztwartezeiten in Bayern sowohl im europäischen als auch im deutschen Vergleich mit die kürzesten sind. Aber wenn es dennoch zu lange dauert, können sich Patientinnen und Patienten jetzt an die Termin-Servicestelle wenden.“

Die Ministerin fügte hinzu: „Ist eine umgehende fachärztliche Untersuchung oder Behandlung medizinisch notwendig, dann muss das bei der Terminvergabe auch berücksichtigt werden. Das heißt: Im Notfall sofort, bei planbaren Terminen abhängig von der Dringlichkeit so zeitnah wie möglich. Der entsprechende Sicherstellungsauftrag liegt bei der KVB und wird im Freistaat auch grundsätzlich sehr gut erfüllt.“

Huml erläuterte: „Das Versorgungsstärkungsgesetz sieht vor, dass den Patienten bei Vorliegen einer Überweisung innerhalb einer Woche ein Termin bei einem Facharzt in zumutbarer Entfernung vermittelt werden muss. Für Termine bei einem Augenarzt oder Frauenarzt ist eine Überweisung nicht erforderlich. Der Termin selbst muss dann innerhalb der nächsten vier Wochen stattfinden. Klappt dies nicht, muss ein Behandlungstermin in einem Krankenhaus angeboten werden.“

Dabei gilt eine Fahrzeit zu allgemeinen Fachärzten wie etwa Haut-, Frauen-, oder Augenärzten mit öffentlichen Verkehrsmitteln von bis zu einer halben Stunde als grundsätzlich zumutbar. Bei weiter spezialisierten Fachärzten kann dies sogar eine Stunde sein.

Huml wies zugleich Forderungen nach einer sogenannten Bürgerversicherung zurück.

Die Ministerin betonte: „Eine Einheitsversicherung löst keine Wartezeitenprobleme. Gerade in real existierenden Einheitssystemen wie in Großbritannien und Skandinavien müssen Patientinnen und Patienten viel länger als in Deutschland auf Arzttermine und planbare Operationen warten.“

Huml fügte hinzu: „Die sogenannte Bürgerversicherung bedeutet längere Wartezeiten und schlechtere Versorgung für alle. Denn gerade der Wettbewerb zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung führt in Deutschland zu besserer Versorgung für alle Patienten als eine Einheitskasse. Das duale Krankenversicherungssystem in Deutschland bietet gesetzlich und privat Versicherten die gleiche, hochwertige Versorgungsinfrastruktur.“

Die Termin-Servicestelle ist unter der Rufnummer 0921 / 787 765 – 550 20 am Montag, Dienstag und Donnerstag von 8 Uhr bis 17 Uhr sowie am Mittwoch und Freitag von 8 Uhr bis 13 Uhr erreichbar.

StMGP, Pressemitteilung v. 21.01.2016