Im Februar 2016 wurden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge insgesamt 67.797 Asylanträge gestellt. Dies bedeutet einen Anstieg um 159,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat Februar 2015.
Entschieden hat das Bundesamt im Februar 2016 über die Anträge von 51.528 Personen. Dies bedeutet einen Anstieg von 193,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat Februar 2015 (17.580 Entscheidungen). 33.516 Personen erhielten die Rechtsstellung eines Flüchtlings nach der Genfer Flüchtlingskonvention (65,0 Prozent aller Asylentscheidungen).
Zudem erhielten 270 Personen (0,5 Prozent) subsidiären Schutz im Sinne der EU-Richtlinie 2011/95/EU. Bei 287 Personen (0,6 Prozent) wurden Abschiebungsverbote nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes festgestellt.
Im EASY-System wurden im Monat Februar 2016 bundesweit 61.428 Zugänge von Asylsuchenden registriert. Das EASY-System ist eine IT-Anwendung zur Erstverteilung der Asylbegehrenden auf die Bundesländer. Bei den EASY-Zahlen sind Fehl- und Doppelerfassungen wegen der zu diesem Zeitpunkt noch fehlenden erkennungsdienstlichen Behandlung und der fehlenden Erfas-sung der persönlichen Daten nicht ausgeschlossen.
Zu der Entwicklung der Asylbewerberzahlen erklärt Bundesinnenminis-ter Dr. Thomas de Maizière:
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat in den Monaten Januar und Februar bereits mehr als 100.000 Entscheidungen über Asylanträge getroffen. Das sind mehr als in den ersten fünf Monaten des Jahres 2015 zusammen.
Diese beachtliche Steigerung ist auf den Personalzuwachs, Mehrarbeit und die im Bundesamt bereits vorgenommenen Verbesserungen der Abläufe des Asylverfahrens, den stetigen Personalaufwuchs und das große Engagement der im Bundesamt tätigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zurückzuführen. Ihnen und der neuen Leitung gilt mein Dank und meine Anerkennung. Wir sind noch nicht am Ende des Weges, aber wir sind ein gutes Stück vorangekommen.“
Die Zahlen im Einzelnen
I. Aktueller Monat
Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge haben 67.797 Personen im Februar 2016 einen förmlichen Asylantrag gestellt, davon 66.127 als Erstanträge und 1.670 als Folgeanträge. Damit ist die Zahl der Asylbewerber gegenüber dem Vorjahresmonat um 41.714 Personen (+159,9 Prozent) und gegenüber dem Vormonat um 15.694 Personen (+30,1 Prozent) jeweils gestiegen.
Insgesamt 3.676 Anträge wurden von Staatsangehörigen der sechs Westbalkanstaaten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien gestellt; das sind 5,4 Prozent aller in Deutschland gestellten Asylanträge.
Hauptherkunftsländer im Februar 2016 (auch im Vergleich zu den zwei vo-rangegangenen Monaten):
Zum Vergleich
Dezember 2015 | Januar 2016 | Februar 2016 | ||
1. | Syrien | 25.357 | 27.306 | 33.679 |
2. | Irak | 4.954 | 6.636 | 10.075 |
3. | Afghanistan | 4.237 | 4.949 | 7.298 |
4. | Ungeklärt | 3.349 | 2.826 | 3.397 |
5. | Iran | 914 | 1.087 | 1.644 |
6. | Albanien | 1.801 | 1.308 | 1.318 |
7. | Serbien | 906 | 910 | 941 |
8. | Pakistan | 688 | 757 | 939 |
9. | Eritrea | 699 | 637 | 936 |
10. | Moldau | 122 | 216 | 603 |
Die Erst- und Folgeanträge bei den Hauptherkunftsländern im Februar 2016:
Asylanträge | davon
Erstanträge |
davon
Folgeanträge |
|
Gesamt | 67.797 | 66.127 | 1.670 |
davon: | |||
Syrien | 33.679 | 33.493 | 186 |
Irak | 10.075 | 9.999 | 76 |
Afghanistan | 7.298 | 7.268 | 30 |
Ungeklärt | 3.397 | 3.358 | 39 |
Iran | 1.644 | 1.626 | 18 |
Albanien | 1.318 | 1.210 | 108 |
Serbien | 941 | 539 | 402 |
Pakistan | 939 | 916 | 23 |
Eritrea | 936 | 920 | 16 |
Moldau | 603 | 603 | 0 |
Die Zahl der Asylerstanträge im Februar 2016 (66.127) stieg damit gegenüber dem Vorjahresmonat (22.775) um 190,3 Prozent und gegenüber dem Vormonat (50.532) um 30,9 Prozent an. Hauptherkunftsländer waren Syrien, Irak und Afghanistan.
Die Zahl der Asylfolgeanträge im Februar 2016 (1.670) sank im Vergleich zum Vorjahresmonat (3.308) um -49,5 Prozent und stieg gegenüber dem Vormonat (1.571) um 6,3 Prozent. Hauptherkunftsländer waren Serbien, Mazedonien und Syrien.
Im Februar 2016 hat das Bundesamt über die Anträge von 51.528 Personen (Vorjahresmonat: 17.580, Vormonat: 49.384) entschieden. 33.516 Personen (65,0 Prozent) wurde die Rechtsstellung eines Flüchtlings nach dem Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge vom 28. Februar 1951 (Genfer Flüchtlingskonvention) zuerkannt. Darunter waren 187 Personen (0,4 Prozent), die als Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes anerkannt wurden, sowie 33.329 Personen (64,6 Prozent), die Flüchtlingsschutz nach § 3 des Asylverfahrensgesetzes i. V. m. § 60 Absatz 1 des Aufenthaltsgesetzes erhielten.
Im Februar 2016 erhielten 270 Personen (0,5 Prozent) nach § 4 des Asylverfahrensgesetzes subsidiären Schutz im Sinne der Richtlinie 2011/95/EU.
Darüber hinaus hat das Bundesamt im Februar 2016 bei 287 Personen (0,6 Prozent) Abschiebungsverbote nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes festgestellt.
Abgelehnt wurden die Anträge von 11.838 Personen (23,0 Prozent). Anderweitig erledigt (z.B. durch Dublin-Verfahren oder Verfahrenseinstellungen wegen Rücknahme des Asylantrages) wurden die Anträge von 5.617 Personen (10,9 Prozent).
II. Laufendes Jahr 2016
In der Zeit von Januar bis Februar 2016 haben insgesamt 120.642 Personen in Deutschland Asyl beantragt, davon 117.392 als Erstanträge und 3.250 als Folgeanträge. Gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr (51.938 Personen) bedeutet dies eine Erhöhung um 132,3 Prozent.
Die Hauptherkunftsländer in der Zeit von Januar bis Februar 2016 im Ver-gleich zum Vorjahreszeitraum waren:
Jan.-Feb. 2015 | Jan.-Feb. 2016 | |
1. Syrien | 10.175 | 60.993 |
2. Irak | 2.094 | 16.765 |
3. Afghanistan | 2.219 | 12.467 |
4. Ungeklärt | 788 | 6.419 |
5. Iran | 507 | 2.766 |
6. Albanien | 3.451 | 2.686 |
7. Serbien | 6.195 | 1.873 |
8. Pakistan | 806 | 1.705 |
9. Eritrea | 1.031 | 1.582 |
10. Staatenlos | 424 | 1.158 |
Die Erst- und Folgeanträge verteilten sich bei den Hauptherkunftsländern von Januar bis Februar 2016 wie folgt:
Asylanträge | davon Erstanträge |
davon
Folgeanträge |
|
Gesamt | 120.642 | 117.392 | 3.250 |
davon: | |||
Syrien | 60.993 | 60.661 | 332 |
Irak | 16.765 | 16.621 | 144 |
Afghanistan | 12.467 | 12.404 | 63 |
Ungeklärt | 6.419 | 6.350 | 69 |
Iran | 2.766 | 2.719 | 47 |
Albanien | 2.686 | 2.470 | 216 |
Serbien | 1.873 | 1.032 | 841 |
Pakistan | 1.705 | 1.669 | 36 |
Eritrea | 1.582 | 1.556 | 26 |
Staatenlos | 1.158 | 1.148 | 10 |
Die Zahl der Asylerstanträge im bisherigen Jahr 2016 (117.392) stieg damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum (45.173) um 159,9 Prozent. Hauptherkunftsländer waren Syrien, Irak und Afghanistan.
Die Zahl der Asylfolgeanträge im bisherigen Jahr 2016 (3.250) sank im Ver-gleich zum Vorjahreszeitraum (6.765) um -52,0 Prozent. Hauptherkunftsländer waren Serbien, Syrien und Mazedonien.
Von Januar bis Februar 2016 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 100.977 Entscheidungen getroffen. Dies ist ein Anstieg um 185,4 Prozent gegenüber dem Zeitraum Januar bis Februar 2015 (35.386 Entscheidungen). Insgesamt 64.670 Personen (64,0 Prozent) wurde die Rechtsstellung eines Flüchtlings nach dem Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge vom 28. Februar 1951 (Genfer Flüchtlingskonvention) zuerkannt. Darunter waren 340 Personen (0,3 Prozent), die als Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes anerkannt wurden, sowie 64.330 Personen (63,7 Prozent), die Flüchtlingsschutz nach § 3 des Asylverfahrensgesetzes i. V. m. § 60 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes erhielten.
Weitere 465 Personen (0,5 Prozent) erhielten subsidiären Schutz nach § 4 des Asylverfahrensgesetzes im Sinne der Richtlinie 2011/95/EU. Darüber hinaus hat das Bundesamt von Januar bis Februar 2016 bei 555 Personen (0,6 Prozent) Abschiebungsverbote gemäß § 60 Abs. 5 und 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes festgestellt.
Abgelehnt wurden die Anträge von 25.038 Personen (24,8 Prozent). Anderweitig erledigt (z.B. durch Dublin-Verfahren und Verfahrenseinstellungen wegen Rücknahme des Asylantrages) wurden die Anträge von 10.249 Personen (10,1 Prozent).
Ende Februar 2016 lag die Zahl der noch nicht entschiedenen Anträge bei 393.155, davon 368.032 als Erstanträge und 25.123 als Folgeanträge (Vormonat: 371.754 anhängige Verfahren; zum 30. Februar 2015: 188.435 anhängige Verfahren).
III. Registrierte Zugänge im EASY-System
Im Monat Februar 2016 wurden im EASY-System 61.428 Zugänge von Asylsuchenden registriert (Vormonat: 91.671). Die Hauptherkunftsländer waren:
Februar 2016 | Insgesamt | 61.428 |
1. | Syrien | 24.612 |
2. | Irak | 12.355 |
3. | Afghanistan | 12.121 |
4. | Iran | 1.892 |
5. | Somalia | 652 |
Von Januar bis Februar 2016 wurden im EASY-System 153.099 Zugänge von Asylsuchenden registriert. Die Hauptherkunftsländer waren:
Januar bis Februar 2016 | Insgesamt | 153.099 |
1. | Syrien | 60.434 |
2. | Irak | 30.918 |
3. | Afghanistan | 30.220 |
4. | Iran | 6.095 |
5. | Marokko | 1.897 |
BMI, Pressemitteilung v. 08.03.2016