Der Ehrenvorsitzende des Bayerischen Städtetags und Altoberbürgermeister von Landshut, Josef Deimer, feiert am 29. Mai seinen 80. Geburtstag. Deimer war knapp 30 Jahre lang (1975 bis 2004) Vorsitzender des Bayerischen Städtetags.
Der Ehrenvorsitzende Josef Deimer ist die Personifizierung des Bayerischen Städtetags. Er verkörperte in drei Jahrzehnten den Bayerischen Städtetag in der Öffentlichkeit“, sagt der Vorsitzende des Bayerischen Städtetags, Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly:
„In all den Jahren als Vorsitzender des Bayerischen Städtetags hat Josef Deimer Maßstäbe gesetzt: Er stand für die kommunale Selbstverwaltung und bewies Mut vor dem Parteifreund. Egal, ob er sich mit kommunaler Daseinsvorsorge, mit dem kommunalen Finanzausgleich, mit Energie, Verkehr, Sparkassenwesen, Bildungspolitik und Schule befasste: In all den Themen war er immer thematisch und argumentativ bestens vorbereitet und konnte zugespitzt Positionen des Bayerischen Städtetags vertreten – in griffiger Rhetorik und mit blühenden Metaphern.“
Deimer ist als unermüdlicher Kämpfer für eine solide Finanzausstattung der Kommunen aufgetreten. Bei den Finanzen hat ihn trotz vieler Krisen und häufiger Angriffe auf die Gewerbesteuer nie der Mut verlassen. Deimer ist als hartnäckiger Kämpfer für die Einführung des Konnexitätsprinzips (Motto: „wer anschafft, soll bezahlen“) eingetreten.
Deimer ist seit Ende der 1960er Jahre einer der frühen Kämpfer für Naturschutz, Umweltbelange und Landesplanung. Die Verschwendung von Fläche und Natur, die Versiegelung der Landschaft mit Beton und Asphalt wollte er mit einer gezielten Landesplanung bremsen.
Deimer steht als unermüdlicher Kämpfer für den Erhalt der kommunalen Daseinsvorsorge, die seit den 1990er Jahren einen schweren Stand hatte. Deimer ist ein beständiger Mahner gegen die Folgen einer ungezügelten Privatisierung: Frühzeitig hat er die problematischen Effekte erkannt, die der Verkauf kommunaler Ressourcen (Wohnungen, Stadtwerke, Krankenhäuser, Verkehrsbetriebe) nach sich zieht.
Josef Deimer hat ein enormes soziales Gespür und versteht Sozialpolitik nicht aus der Theorie als Abhandeln von Paragraphen in den vielen Sozialgesetzbüchern: Josef Deimer lebt Sozialpolitik und denkt im Sinn der christlichen Soziallehre an die Belange von Menschen, die auf die Schattenseite des Lebens geraten sind, die Hilfe und Empathie brauchen. Deimer kämpft seit langem für die Einführung der Ganztagsschule, für gleiche Bildungschancen für alle, für Erwachsenenbildung und Volkshochschulen.
Mit Leidenschaft und Augenmaß hat Josef Deimer den Bayerischen Städtetag und seine vielfältigen Mitglieder immer auf gute Kompromisse einen können.
Maly: „Vorsitzende des Bayerischen Städtetags müssen Gespür beim Schmieden von Kompromissen zeigen, um aus der Vielfalt eine Einheit zu schaffen. Hier hat uns Josef Deimer ein gutes Vorbild vorgelebt.“
Daten Josef Deimer:
- Geboren: 29. Mai 1936 in Landshut
- Beruf: Dipl.-Ingenieur für Tiefbau und Statik
- 1966 – 1970 Abgeordneter im Bayerischen Landtag
- 1966 – 1969 3. Bürgermeister von Landshut
- 01.01.1970 – 31.12.2004 Oberbürgermeister von Landshut (Wiederwahl 1974, 1980, 1986, 1992, 1998)
- 1970 – 2004 Vorstandsmitglied des Bayerischen Städtetags
- 1975 – 2004 Vorsitzender des Bayerischen Städtetags
- 1979 – 2014 Präsident des Bayerischen Volkshochschulverbands
- 1982 – 1999 Mitglied des Bayerischen Senats
- 1984 – 2005 Präsidiumsmitglied des Deutschen Städtetags
- 1994 – 2005 Stellvertreter des Präsidenten des Deutschen Städtetags
- seit 2005 Ehrenvorsitzender des Bayerischen Städtetags
- seit 2014 Ehrenpräsident des Bayerischen Volkshochschulverbands
Bayerischer Städtetag, Pressemitteilung v. 27.05.2016