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StMAS: Bertelsmann Ländermonitor Frühkindliche Bildung

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Familienministerin Müller: „Qualität in der Kinderbetreuung lässt sich nicht allein mit Zahlen und Statistiken bewerten!“

Dieser Termin hat Tradition: Einmal im Jahr stellt die Bertelsmann Stiftung die deutschen Kindertageseinrichtungen an den Pranger, kritisiert deren Qualität und verunsichert damit das Fachpersonal, die Träger und die Kommunen.

Das reine Aufzählen von Personalschlüsseln und die stets negative Bewertung dieser Zahlen wird der komplexen, verantwortungsvollen Aufgabe der Kinderbetreuung und dem Engagement der Betreuerinnen und Betreuer nicht gerecht“, so Bayerns Familienministerin Emilia Müller zum heute veröffentlichten Bertelsmann Ländermonitor Frühkindliche Bildung.

Die Ministerin kritisiert außerdem die einseitige Darstellung im Ländermonitor:

Bayern fördert massiv den Ausbau von Kitas – seit 2008 zum Beispiel den Ausbau von Plätzen für Kinder unter drei Jahren mit rund 1,4 Milliarden Euro. So sind mehr als 70.000 neue Plätze für diese Altersgruppe entstanden, insgesamt gibt es bereits rund 110.000 in Bayern. Diese Zahl taucht im Ländermonitor nicht auf – genauso wenig wie zum Beispiel die Entwicklung des pädagogischen Personals in den bayerischen Kindertagesstätten: seit 2006 verzeichnen die Betreuerinnen und Betreuer einen Zuwachs von 76 Prozent (deutschlandweit nur 56 Prozent). Unerwähnt bleiben auch die umfangreichen Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Diese – sehr positiven – Zahlen und Fakten sprechen eine ganz andere Sprache als der Ländermonitor. Eltern können sich in Bayern darauf verlassen, dass ihre Kinder sehr gut betreut werden.“

Dazu gehört auch ein Modellprojekt zur Qualitätssteigerung in den Kitas. Berater sind seit März 2016 im Freistaat unterwegs, um vor Ort in den Kindertagesstätten die Qualität der pädagogischen Arbeit zu sichern und mit den Teams weiterzuentwickeln. Über 1.000 Kitas nehmen derzeit daran teil – die Reaktionen sind überaus positiv.

Wir wollen die Kinderbetreuung in Bayern immer weiter verbessern. Dazu brauchen wir allerdings keinen Zahlensalat und keine negativen Kommentare, sondern moderne Konzepte und innovative Strategien wie zum Beispiel unsere Qualitätsbegleiter. Das macht effektive Familienpolitik aus – so wie wir sie in Bayern betreiben wollen“, sagte Müller abschließend.

Die Forderung von Bundesfamilienministerin Schwesig nach einem Bundesqualitätsgesetz für Kitas lehnt Müller entschieden ab:

Ein Bundesgesetz bedeutet in den meisten Fällen, dass der kleinste gemeinsame Nenner festgeschrieben wird. Deshalb bin ich für eine Länderlösung, damit sich nicht die niedrigsten Anforderungen durchsetzen, sondern jedes Bundesland individuell seine Ziele und Standards festlegen kann.“

StMAS, Pressemitteilung v. 29.06.2016

Redaktioneller Hinweis: Zur Meldung des BMFSFJ.