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Landtag: Kunstausschuss – Sanierung im Haus der Kunst steht auf der Agenda

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Das Haus der Kunst in München ist in die Jahre gekommen und soll umfassend renoviert werden. Über den aktuellen Stand der Planung informierte das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst die Abgeordneten des Ausschusses.

Erstmals in seiner Geschichte steht dem Haus der Kunst eine Generalsanierung bevor. Dazu erarbeitet das Büro des britische Stararchitekten David Chipperfield einen Masterplan, in dem die Entwürfe zu Umbau und Modernisierung enthalten sind. Der Plan ist zwar fertig, befindet sich aber noch in der Schlussredaktion und liegt aktuell weder im englischen Original noch in einer deutschen Übersetzung vor. Das ging aus dem knappen Bericht des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst hervor, den ein Mitarbeiter den Ausschussmitgliedern vorstellte.

Zur aktuellen Finanzsituation hieß es aus dem Ministerium, das Haus der Kunst könne ein ausgeglichenes Ergebnis vorweisen. Dazu habe neben der großen Ausstellung „Damals, dazwischen und heute“ von Georg Baselitz auch die Louise-Bourgeois-Retrospektive wesentlich beigetragen. Zudem war es nach dem Ausstieg der Schörghuber-Gruppe vor kurzem gelungen, mit der Alexander Tutsek-Stiftung einen neuen Großsponsor zu gewinnen. Die Stiftung will nicht nur wie die Schörghuber-Gruppe jährlich einen Betrag von 500.000 Euro zur Verfügung stellen, sondern zusätzlich einzelne Projekte fördern. Zur Sanierung konnte der Mitarbeiter nur wenig berichten, da zunächst der Masterplan des Architekten vorliegen muss.

Dr. Sepp Dürr von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN war damit nicht zufrieden. Er mahnte nicht nur detaillierte Informationen zu Besucherzahlen und Einnahmen an, sondern mit Blick auf die Sanierung auch, welche Kosten dafür veranschlagt werden und warum sich der Baubeginn verzögert. Fraktionsübergreifende Unterstützung kam von SPD und FREIEN WÄHLERN. So kritisierte Isabell Zacharias (SPD) die Verzögerung der Sanierung und der Ausschussvorsitzende Professor Michael Piazolo (FREIE WÄHLER) fragte:

Wie sieht der konkrete Zeitplan aus? Mit welcher Gesamtsumme für die Sanierung müssen wir rechnen?“

Zu der Verzögerung ist es laut Kunstministerium gekommen, weil sich der Aufsichtsrat externen Rat einholt, wie sich das Haus der Kunst künftig aufstellen soll. Diese Machbarkeitsstudie zur künftigen Strategie wird zunächst im Aufsichtsrat des Museums beraten, bevor sie dem Ministerium zur Prüfung weitergeleitet werden kann. Erst dann sei es möglich, mit der konkreten Bauplanung und gegebenenfalls einem neuen Raumkonzept zu beginnen. Zu den Kosten konnte das Ministerium aktuell keine belastbaren Zahlen liefern. Im Herbst soll auf Grundlage des Masterplans dem Landtag ein konkreter Bericht zur Sanierung des Haus der Kunst vorgestellt werden.

Bayerischer Landtag, Aktuelles – Sitzungen – Aus den Ausschüssen v. 06.07.2016 (von Miriam Zerbel)