Grundsätzlich gilt: In Bayern darf jeder leben wie er es möchte. Doch diese individuelle Freiheit hat Grenzen. Den Rahmen dafür geben Grundgesetz und Bayerische Verfassung vor. Diese sind auch wesentliche Teile der in Bayern geltenden Leitkultur. Bayerns Integrationsministerin Emilia Müller sagte dazu heute in München:
Integration braucht eine Richtung und eine klare Vorgabe, was die Regeln des Zusammenlebens in Bayern sind. Diese nennen wir unsere Leitkultur. Nur mit einer solchen klaren Vorgabe ist Integration möglich. Ein beliebiges Nebeneinander ohne klare Verbindlichkeit von Grundlagen lässt Integration scheitern und führt zu Parallelgesellschaften. Das wollen wir nicht. Leitkultur ist aber auch keineswegs, wie immer wieder fälschlich behauptet, auf Ausgrenzung aus. Im Gegenteil: Innerhalb des Rahmens der Leitkultur, auf ihrer Grundlage ist unterschiedliches religiöses Leben in Toleranz voreinander möglich. Nur auf einer solchen Grundlage können verschiedenste Lebensentwürfe verwirklicht, Gebräuche gepflegt und ein wirkliches Miteinander umgesetzt werden.“
„Die Leitkultur ist das Gegenteil von Multikulti. Sie ist dabei nichts Abstraktes: Sie spiegelt vielmehr wider, wie jeder von uns täglich lebt. Mit ihr fassen wir die Grundregeln des gelingenden Miteinanders unserer Gesellschaft zusammen. Sie umfasst unsere Traditionen und die Regeln, nach denen wir handeln – egal woran wir glauben und egal woher wir kommen. Zu ihr gehören Offenheit und Toleranz gegenüber fremden Kulturen und Religionen“, so Müller abschließend.
StMAS, Pressemitteilung v. 18.10.2016