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StMGP: Huml dringt auf gerechtere Finanzierung der Krankenkassen – Bayerns Gesundheitsministerin: Mit dem aktuellen Morbi-RSA ist ein fairer Wettbewerb derzeit nicht möglich

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Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml dringt auf mehr Fairness beim Wettbewerb der Krankenkassen in Deutschland. Huml betonte am Freitag anlässlich des 15. Europäischen Gesundheitskongresses in München: „Mit dem aktuellen Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) ist fairer Wettbewerb zwischen Krankenkassen derzeit nicht möglich. Die jetzigen Regelungen sind nicht nur ungerecht, sondern laden auch geradezu zu Manipulationen ein. Wir brauchen deshalb endlich nachhaltige Reformen beim Finanzausgleich der Kassen!“

Die Ministerin fügte hinzu: „Bayern hat seine Hausaufgaben gemacht. Die landesunmittelbaren Krankenkassen nehmen nicht an einem falschen Wettbewerb des ‚Kränkermachens‘ teil. Ihnen wird aber vom Morbi-RSA die Berücksichtigung der höheren Kosten für Gesundheitsleistungen in Bayern verweigert.“

Huml unterstrich: „Wenn ein regionaler Ausgleichsfaktor weiter von Berlin blockiert wird, muss der Gesundheitsfonds insgesamt auf den Prüfstand. Denn bayerische Versichertengelder müssen die Menschen in Bayern ausreichend unterstützen. Derzeit werden jedoch die Leistungsausgaben der Krankenkassen in einer Hochlohn- und Hochpreisregion wie Bayern von den Zuweisungen des Gesundheitsfonds nicht abgedeckt.“

Die Ministerin erläuterte in ihrem Kongress-Grußwort zudem ihr erfolgreiches Landarzt-Förderprogramm.

Sie betonte: „Die Nachfrage nach unseren Fördermaßnahmen ist groß. So konnten wir bereits 285 neue Arztpraxen im ländlichen Raum fördern.“

Im Rahmen des Programms unterstützt das bayerische Gesundheitsministerium die Niederlassung von Haus- und Fachärzten mit bis zu € 60.000. Psychotherapeuten können eine Förderung von bis zu € 20.000 erhalten. Voraussetzung ist insbesondere, dass sich die Mediziner in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Bei Kinder- und Jugendpsychiatern liegt die Grenze bei 40.000 Einwohnern.

Zu dem Programm gehört auch die Vergabe von Stipendien an Medizinstudierende, die bereit sind, ihre Weiterbildung auf dem Land zu absolvieren und anschließend dort weitere fünf Jahre tätig zu sein. Auch hier ist das Interesse groß: Aktuell nehmen 112 Studenten an dem Stipendiatenprogramm teil.

Huml ergänzte: „Die junge Ärztegeneration legt besonderen Wert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Vor diesem Hintergrund haben wir als dritten Baustein unseres Programms die Förderung ‚Innovativer medizinischer Versorgungskonzepte‘ entwickelt. Derzeit fördern wir 14 Projekte in diesem Bereich.“

Mehr Informationen zum Förderprogramm: hier.

StMGP, Pressemitteilung v. 21.10.2016