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StMBW: Minister Spaenle präsentiert virtuelle Karte zu Reformation und Gegenreformation in Bayern – Anlass 500 Jahre Thesenpublikation Luthers

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Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle hat heute in München eine neue virtuelle historische Karte zur Reformation und Gegenreformation in Bayern sowie das Faltblatt „Reformationsjubiläum 2017 in Bayern“ vorgestellt. Unabhängig von Zeit und Ort können User damit per Mausklick über die Hompeage des Bayerischen Kultusministeriums (www.km.bayern.de/reformation) auf Informationen zur Entwicklung zwischen 1517 und 1648 zugreifen. Die Online-Karte könne beispielsweise ebenso im Schulunterricht genutzt werden, bietet aber auch die Möglichkeit, Bayern 2017 unter einem besonderen Blickwinkel kennenzulernen und zu erkunden.

Der Anlass für die Erstellung der virtuellen historischen Karte von Reformation und Gegenreformation in Bayern ist die 500. Wiederkehr der Veröffentlichung der 95 Thesen von Martin Luther an der Wende zwischen Mittelalter und frühen Neuzeit. Der Grund aber ist: Zentrale Orte der Geschichte dieses konfessionellen Zeitalters liegen in Bayern. Als Beispiele möchte ich nur Augsburg, Coburg, Nürnberg, Ingolstadt und Würzburg nennen. Das wird häufig übersehen.“

In Augsburg z.B. war 1518 Martin Luther durch Kardinal Cajetan verhört, dort war beim Reichstag 1530 die „Confessio Augustana“ verlesen und 1555 auch ein zumindest vorläufiger Religionsfrieden verkündet worden.

In Nürnberg war 1525 unter dem Einfluss von Andreas Osiander und dem Nürnberger Rat als erster deutscher Reichsstadt die Reformation übernommen worden.

Und in Ingolstadt, eine Stadt mitten im herzoglichen katholischen Bayern, hatte der Reformator Andreas Osiander studiert. Und an der dortigen Universität hatte ein glühender Verfechter des Katholizismus und Papsttums gelehrt, Prof. Johannes Eck. Dieser traf mit Martin Luther 1519 in der Leipziger Disputation aufeinander und bewog den Papst 1520 dazu, das Verfahren gegen Luther fortzusetzen.

Faltblatt informiert über Veranstaltungen in Bayern 2017 zu Reformation und Gegenreformation

Das Faltblatt „Reformationsjubiläum 2017 in Bayern“ (PDF) vermittelt gemeinsam mit der Homepage des Ministeriums Informationen zu geplanten besonderen Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr 2017“, so Minister Spaenle.

Bayern engagiert sich im Jubiläumsjahr

Weil Menschen in Städten und Herrschaften auf dem Gebiet des heutigen Bayern massiv von der Reformation und Gegenreformation betroffenen waren, beteiligt sich der Freistaat an vielen weiteren Initiativen im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen im kommenden Jahr, auch an der 2007 ausgerufenen Luther-Dekade“, stellte Minister Spaenle einen Zusammenhang zwischen der Online-Karte und dem Faltblatt zu anderen Aktivitäten in Bayern her.

Auf drei Ereignisse für das Jahr 2017 wies Minister Spaenle eigens hin, nämlich auf:

  • die Landesausstellung in Coburg „Ritter, Bauern, Lutheraner“ des Hauses der Bayerischen Geschichte,
  • das Reformationsfest am 01.07.2017 in Nürnberg mit Gottesdienst in St. Sebald, staatlichem Festakt im Alten Rathaus und großem Reformationsfest,
  • und auf eine virtuelle Ausstellung zu „Martin Luther und die frühe Reformation in Bayern“ als Pilotprojekt der Bayerischen Staatsbibliothek, des Hauses der Bayerischen Geschichte und der Staatlichen Archive Bayerns im Rahmen von Bavarikon.

Bayern ist ein Standort, an dem sich die großen Fragen und Auseinandersetzungen in der Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit beispielhaft abbilden lassen. Deshalb engagiert sich Bayern, die Online-Karte sind ebenso wie das Faltblatt zwei Beispiele dafür“, so Minister Spaenle abschließend.

StMBW, Pressemitteilung v. 24.10.2016