Gesetzgebung

Bayerischer Bezirketag: Reform der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflegeausbildung – Mederer: „Einheitliche Ausbildung kommt allen zu Gute“

In diesen Tagen wird die Zusammenführung der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflegeausbildung zu einem einheitlichen Berufsbild in Politik und Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Der Bayerische Bezirketag und die sieben bayerischen Bezirke fürchten nun, dass dieser wichtige Reformprozess auf Bundesebene scheitern könnte. Zuletzt appellierte der Bundesrat an den Bundestag und die Bundesregierung, diese auch aus seiner Sicht notwendige Reform zu vollenden. Ob das Vorhaben noch vor der Bundestagswahl zum Abschluss kommen wird, ist in diesen Tagen offen. Seit einer Anhörung im Mai vergangenen Jahres ist der Reformprozess ins Stocken geraten. Wie der Präsident des Bayerischen Bezirketags, Oberbayerns Bezirkstagspräsident Josef Mederer, betont, ist die dritte kommunale Ebene durch ihre Gesundheitseinrichtungen unmittelbar von der Reform betroffen.

Dazu stellt Bezirketagspräsident Josef Mederer mit Blick auf die nächste Hauptausschuss-Sitzung des Bayerischen Bezirketags am 09.03.2017 in Coburg fest:

„Wir begrüßen eine gemeinsame generalistische Ausbildung, in der grundlegende pflegerische und therapeutische Kompetenzen vermittelt werden, sowie eine nachgelagerte Spezialisierung mit einem einheitlichen Berufsabschluss. Dies ist uns insbesondere deshalb ein Anliegen, weil die Anforderungen an das Berufsbild auf Grund gesellschaftlicher Entwicklungen ständig steigen und die pflegerische Ausbildung sich dieser Entwicklung stellen muss.“

Darüber hinaus sei es angemessen, einen gewissen Anspruch an die Pflegeausbildung und die Kompetenzen derjenigen zu stellen, die diesen Beruf ausüben. Gut ausgebildete Pflegekräfte – etwa auch in der Psychiatrie, wo die Bezirke Träger der Kliniken und anderer Einrichtungen sind – seien ein Herzstück der Leistungsfähigkeit.

Zudem hebt der Bezirketagspräsident hervor, dass die Bezirke und der Bayerische Bezirketag aus guten Gründen eine enge Verzahnung aus theoretischer und praktischer Ausbildung fordern.

„Das würde die Attraktivität des gesamten Berufsbildes auch gerade für junge Menschen steigern, die Interesse bekunden, einen pflegerischen Beruf zu erlernen“, ist sich Mederer sicher.

Der Hauptausschuss des Bayerischen Bezirketags wird sich daher auch in Coburg mit dem aktuellen Stand dieses Reformprozesses befassen. Dabei verweist Mederer darauf, dass die derzeitigen Reformbestrebungen in Gestalt einer generalistischen Ausbildung von den Bezirken nicht nur begrüßt, sondern ausdrücklich gefordert werden. Auf diesen Prozess entsprechend weiterhin einzuwirken, haben sich der Bayerische Bezirketag und die sieben bayerischen Bezirke zum Ziel gesetzt.

Bayerischer Bezirketag, Pressemitteilung v. 02.03.2017