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StMUV: Nationalpark-Dialog im Spessart geht weiter – Kein Wegegebot erforderlich

Der Dialog im Spessart geht weiter. Das ist das Ergebnis eines großen Verbändegesprächs, das auf Einladung der Bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf gestern Abend in Miltenberg stattfand.

„Das war ein wichtiges Gespräch. Der Dialog mit der Region ist für uns entscheidend. Wir nehmen die Sorgen und Interessen der Menschen im Spessart sehr ernst. Wir werden weiter informieren, offene Fragen klären und Chancen und Perspektiven aufzeigen. Gemeinsam mit den Menschen in der Region wird weiter über die Zukunft des Spessarts diskutiert. Eine Entscheidung fällt erst am Ende des Dialogprozesses – und zwar mit der Region“, so Scharf.

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Bei dem Verbändegespräch ging es um Chancen für die Region sowie Auswirkungen eines möglichen Nationalparks. Im Mittelpunkt der Diskussion standen insbesondere die für die Verbandsvertreter wichtigen Themen Forstrechte, Holzversorgung, Schwarzwild und Fortbestand der Eiche. Umweltministerin Scharf informierte die Gesprächsteilnehmer außerdem über aktuelle Entwicklungen beim Thema Wegegebot:

„Der Spessart hat etwas Magisches. Der freie Zugang zum Wald ist den Menschen in der Region sehr wichtig. Ich habe deshalb eine erste überschlägige Prüfung veranlasst. Nach aktuellem Kenntnisstand liegen keine naturschutzfachlichen Gründe für ein Wegegebot vor.“

Derartige Gründe können etwa sensible Biotope wie zum Beispiel Moore oder störungsempfindliche Arten wie beispielsweise das Auerhuhn sein. Auch im Nationalpark Berchtesgaden gibt es kein Wegegebot. Im Nationalpark Bayerischer Wald ist mehr als die Hälfte des Nationalparks ohne Wegegebot ganzjährig frei betretbar.

Ein wichtiger nächster Schritt ist nun die tiefergehende Klärung wichtiger Fragen rund um einen möglichen Nationalpark im Spessart mit Unterstützung externer Experten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Untersuchungen von Auswirkungen auf die regionale Holzwirtschaft und den Tourismus. Die Vorbereitungen für die Vergabe entsprechender Studien und Gutachten sollen in den kommenden Wochen abgeschlossen werden. Außerdem wird der regionale Dialog fortgesetzt. Mitarbeiter des Umweltministeriums werden dazu ab Anfang April in die Region kommen und in Gemeinderatssitzungen oder Bürgerversammlungen über einen möglichen Nationalpark im Spessart informieren.

An dem Verbändegespräch in Miltenberg haben rund 60 Vertreter der relevanten Verbände und Interessensvertreter aus den Bereichen Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft, Jagd, Holzwirtschaft sowie Bürgerinitiativen aus dem Spessart teilgenommen. Das Verbändegespräch knüpfte an ein Gespräch von Umweltministerin Scharf mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus dem Spessart, den Landräten Dr. Ulrich Reuter (Landkreis Aschaffenburg), Jens Marco Scherf (Landkreis Miltenberg) und Thomas Schiebel (Landkreis Main-Spessart) sowie regionalen Mandatsträgern an, das am 10.02.2017 in Aschaffenburg stattfand.

Neben dem Dialog mit dem Spessart finden in Bayern weitere Gespräche mit naturschutzfachlich geeigneten und interessierten Regionen statt. Erste Gespräche hat Umweltministerin Scharf bereits mit regional Verantwortlichen aus der Rhön sowie den Regionen Neuburg-Schrobenhausen und Kelheim geführt.

Weitere Informationen unter www.np3.bayern.de.

StMUV, Pressemitteilung v. 08.03.2017