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StMI: Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann beim Fachgespräch mit dem ADFC Landesverband

Mit einem Neun-Punkte-Plan will Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann den Radverkehrsanteil am Gesamtverkehrsaufkommen verdoppeln, von zur Zeit 10% bis zum Jahr 2025 auf 20%. Dazu setzt Herrmann auf verbesserte Bedingungen für die bayerischen Radler, so Herrmann bei einem Fachgespräch zum Radverkehrsprogramm Bayern 2025 beim Landesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs in München.

So will der Freistaat ein durchgängiges Radverkehrsnetz in ganz Bayern für den Alltagsverkehr entwickeln, das alle Gemeinden verbindet.

Herrmann: „Dieses Netz soll alle Hauptorte der bayerischen Gemeinden miteinander verbinden, es soll durchgängig beschildert werden und der Freistaat wird die Kosten für die Erstaufstellung der Beschilderung übernehmen.“

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Für den Ausbau der Radwege an Bundes- und Staatsstraßen sollen bis 2025 jährlich rd. € 40 Mio. an Bundes- und Landesmitteln investiert werden. In Ballungsräumen München und Nürnberg stehen dabei Pilotprojekte zu Radschnellwegen im Mittelpunkt. Herrmann hält Radschnellwege für einen guten Ansatz, um vor allem in den dicht besiedelten Gebieten den Alltags- und Pendlerverkehr in deutlich höherem Maße mit dem Fahrrad abzuwickeln.

Als ganz wichtigen weiteren Punkt nannte der Verkehrsminister die Verkehrssicherheit.

„Entsprechend unserem Verkehrssicherheitsprogramm 2020 ‚Bayern mobil – Sicher ans Ziel‘ wollen wir die Zahlen der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern weiter senken.“

Der Freistaat plane nicht nur Kampagnen zu diesem Thema, sondern setze auch auf die Arbeit der Zentralstelle für Verkehrssicherheit, der Staatsbauverwaltung und der örtlichen Unfallkommissionen. Auch mit dem ADFC sei eine Kooperation zur Verkehrssicherheit angedacht.

Um den Radverkehr voranzubringen und ihn noch besser in den Köpfen der Menschen zu verankern, will der Freistaat insgesamt noch stärker bei Kampagnen für den Radlverkehr auch die Verbände einbinden. Der ADFC sowie die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern seien dabei bewährte Partner. Über den Fahrradclub erreiche man in Bayern dessen 50 Kreis- und Ortsverbände mit mehr als 25.000 Mitgliedern.

Weil Bayern die beliebteste Radreiseregion in Deutschland ist, will die Staatsregierung auch die Aktivitäten zur Förderung des Radtourismus und des Freizeitradverkehrs im Rahmen der Tourismusförderung und der ländlichen Entwicklung weiter fortführen.

Pedelecs und E-Bikes etablieren sich zunehmend im Alltagsverkehr. Deshalb will die Staatsregierung Fahrtrainings unterstützen, gezielte Informationen geben und geeignete Radwege aufzeigen.

Herrmann: „Insbesondere auf der sog. letzten Meile im Lieferverkehr gibt es ein großes Potenzial für elektrisch betriebene Lastenfahrräder.“

Das Fahrrad ist auch ein wichtiges Bindeglied zu anderen Verkehrsmitteln, vor allem zum öffentlichen Personennahverkehr. Deshalb ist es in den nächsten Jahren erklärtes Ziel, bayernweit pro Jahr bis zu 4.000 Radlparkplätze an Bahnhöfen und Haltestellen zu schaffen.

„Darüber hinaus ist es unser Ziel, die Fahrradmitnahme im Schienenpersonenverkehr weiter zu verbessern“, so Herrmann.

Der achte Punkt ist die Mobilitäts- und Verkehrserziehung.

Herrmann: „Zielgruppe sind vor allem unsere jungen Verkehrsteilnehmer. Hier werden die Grundsteine für das spätere Mobilitätsverhalten gelegt.“

Schließlich will der Freistaat über einen Internetauftritt alle Akteure der Radverkehrsförderung über aktuelle Informationen auf dem Laufenden halten und vor allem auch „Best-Practice Beispiele“ einstellen. In diesem Zusammenhang soll auch ein Qualitätssiegel für besonders fahrradfreundliche Projekte entwickelt werden.

StMI, Pressemitteilung v. 30.03.2017