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StMFLH: Bayern und Dänemark vereinbaren Zusammenarbeit bei IT-Sicherheit und E-Government

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Internet, digitale Bedrohungen, Fake News oder Social Bots machen nicht an den Ländergrenzen halt. „Das Bayerische Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) wird deshalb national und international auf starke digitale Allianzen setzen und mit anderen Länderverwaltungen Erfahrungen austauschen. Dänemark zählt zu einem der digitalisiertesten Länder Europas. Besonders im öffentlichen Sektor ist Dänemark ein digitaler Vorreiter. Bayern ist Vorreiter im Bereich E-Government in Deutschland. Durch den vertieften Austausch zweier E-Government-Vorreiter wollen wir Gutes weiter verbessern“, stellte Finanz- und Heimatstaatssekretär Albert Füracker bei der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding zur IT-Sicherheit und E-Government mit dem dänischen Außenminister Anders Samuelsen am Dienstag (25.4.) in München fest. Ansprechpartner für das bayerische LSI ist in Dänemark das „DKCERT“ (Danish Computer Security Incident Response Team). Das Team ist verantwortlich für die Sicherheit staatlicher IT-Infrastruktur in Dänemark.

Dänemark verfolgt seit 2001 eine konsequente Strategie zur Digitalisierung von Verwaltung und Gesellschaft. Zentraler strategischer Ansatz hin zu Bürger und Unternehmen ist ein landesweites zentrales Portal für alle staatlichen Dienstleistungen und als Kommunikationsplattform („borger.dk“). Dieses Portal dient als „shopping mall“ für alle möglichen Dienstleistungen und ist vergleichbar mit dem BayernPortal. In diesem Portal wird mit Hilfe eines digitalen Postfachs die gesamte Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern abgewickelt. Dieser wird mittels digitaler Personenkennziffer geöffnet. Seit 2015 nutzen über 80% der Dänen den digitalen Briefkasten.

Bayern reagiert als erstes Bundesland mit eigenständiger IT-Sicherheitsbehörde auf neue Gefährdungslagen, betonte Füracker. Mit dem Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) in Nürnberg wird Franken zentrales Kompetenzzentrum für gesamten Freistaat. BayernServer und BayernNetz sind bei der Abwehr klassischer Angriffe aus dem Internet hervorragend aufgestellt. Täglich werden rd. 40.000 Angriffsversuche auf das bayerische Behördennetz registriert. Über 99% prallen bereits vollautomatisch an Sicherheitseinrichtungen ab. Bis zum Jahr 2020 sollen 200 Sicherheitsexperten die IT-Netze und IT-Verfahren der bayerischen Staatsverwaltung noch sicherer machen. Davon sollen alle Bürgerinnen und Bürger, sowie öffentliche Unternehmen vor Ort und Kommunen profitieren. Gerade in der IT-Sicherheit ist internationale Zusammenarbeit von großer Bedeutung.

In Bayern ist das BayernPortal zentraler Zugangspunkt für Bürger und Unternehmen zu Verwaltungsdienstleistungen im Freistaat. Das Portal bündelt alle Informationen über aktuell verfügbare digitale Serviceleistungen von Staat und Kommunen – einfach und übersichtlich auf einer Plattform. Das ist bundesweit einmalig, hob Füracker hervor. Nutzer finden Zugang zu über 150 Online-Dienstleistungen, über 2.000 Fachdatenbanken, 2.600 Formularen und Merkblättern sowie über 20.000 Ansprechpartner bei Behörden. Der Freistaat stellt auch für Kommunen zentrale Dienste wie die BayernID und E-Payment zur Verfügung. Über die Hälfte aller bayerischen Kommunen ist schon jetzt mit ihren Diensten an das BayernPortal angebunden. Knapp ein Jahr nach dem Start hat das Portal rund 250.000 Besucher pro Monat und rund 560.000 Seitenaufrufe. Das BayernPortal wird ständig weiter ausgebaut. Die nächsten Maßnahmen befinden sich bereits in der Umsetzung, wie die Anbindung eines sehr nutzerfreundlichen und sicheren Zugangsverfahrens zum Portal, der Aufbau eines Unternehmenskontos und die Integration eines Antragsmanagers.

StMFLH, Pressemitteilung v. 25.04.2017