Mit einem Kompetenzzentrum für Hauswirtschaft will Landwirtschaftsminister Helmut Brunner dem rasant wachsenden Bedarf an Dienstleistungen und Knowhow im haushaltsnahen Bereich Rechnung tragen. „Wir werden ein bundesweit einzigartiges Zentrum für Wissen, Bildung und Arbeitsmarkt in der Hauswirtschaft aufbauen“, sagte der Minister am Dienstag im Anschluss an die Kabinettssitzung im mittelfränkischen Feuchtwangen. Laut Brunner soll die neue Einrichtung in Triesdorf im Landkreis Ansbach entstehen – die dort bereits bestehende landwirtschaftliche Fachakademie mit Schwerpunkt Ernährungs- und Versorgungsmanagement wird entsprechend ausgebaut. In den nächsten Jahren sollen dann Forschungsvorhaben vorangetrieben, Bildungsmaßnahmen verstärkt und ein systematischer Wissenstransfer hin zu Kommunen und Bürgern aufgebaut werden.
„Wir wollen die Alltagskompetenzen der Menschen verbessern und passgenaue Dienstleistungsangebote für unterschiedliche Lebenssituationen entwickeln“, sagte der Minister.
Ein Beirat mit Vertretern aus Wissenschaft, Bildung und Verbänden soll die Arbeit begleiten und bei der Festlegung von Schwerpunkten beratend zur Seite stehen.
Nach Aussage Brunners stellt der demografische und gesellschaftliche Wandel Kommunen und Bürger zunehmend vor Herausforderungen. Die Zahl hilfsbedürftiger Senioren nehme beständig zu, ebenso die Zahl junger Menschen mit nur geringen Kenntnissen im hauswirtschaftlichen Bereich.
„Wir brauchen deshalb fachgerechte und maßgeschneiderte Lösungen für die unterschiedlichsten Bedürfnisse“, so der Minister.
In Kindergärten seien hauswirtschaftliche Dienstleistungen ebenso wichtig wie in Senioren- und Pflegeheimen, Kranken- oder Tagungshäusern. Gerade die Kommunen seien hier auf dauerhaft tragfähige und finanzierbare Angebote angewiesen. Aber auch in den mehr als 6 Mio. Privathaushalten in Bayern sieht Brunner einen immer wichtigeren Einsatzbereich für Hauswirtschaftsprofis. Die jetzt mögliche anteilige Unterstützung durch die Pflegekassen habe die Nachfrage nach entsprechenden Leistungen bereits deutlich erhöht. Der Minister prognostiziert der professionellen Hauswirtschaft deshalb glänzende Zukunftsperspektiven. Hauswirtschaftliche Fach- und Führungskräfte seien auf dem Arbeitsmarkt zunehmend gefragt.
StMELF, Pressemitteilung v. 16.05.2017