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DStGB: Gemeindebund fordert Strategie für digitale ländliche Räume

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Der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr des Deutschen Städte- und Gemeindebundes fordert zu Beginn der neuen Legislaturperiode eine nationale Strategie zur Digitalisierung ländlicher Räume in ganz Deutschland.

„Wir erwarten von einer neuen Bundesregierung ein klares Bekenntnis für den ländlichen Raum und dessen Unterlegung durch konkrete Maßnahmen. Allen voran bedarf es einer flächendecken Digitalisierung des ländlichen Raums auf der Grundlage leistungsfähiger Breitband- und Mobilfunknetze“, forderte der scheidende Vorsitzende des Ausschusses, Bürgermeister Markus Schäfer aus Bad Endbach.

Der Ausbau der digitalen Infrastruktur entspricht in vielen ländlichen Regionen nicht den Bedürfnissen von Bevölkerung und Wirtschaft. Das Gefühl der Menschen, mehr und mehr abgehängt zu werden, korrespondiert vielerorts mit einer mangelnden Verfügbarkeit von Internet- und Mobilfunkverbindungen. Diese können die klassischen Dienstleistungen der Daseinsvorsorge nicht vollständig ersetzen, sind allerdings heutzutage Basis für grundlegende Dienste wie Bankgeschäfte, Postdienstleistungen oder Bildungs- und Weiterbildungsangebote.

„Wir brauchen im ländlichen Raum gleichwertige Chancen für Bildung und Ausbildung, medizinische Versorgung und Pflege, vor allem aber für den Wirtschaftsstandort Kommune. Moderne Glasfaser- und Mobilfunknetze sind notwendige Voraussetzungen dafür“, betonte Bürgermeister Ingo Hacker, Bürgermeister von Neuhausen auf den Fildern, der im Rahmen der Sitzung zum neuen Ausschussvorsitzenden gewählt wurde.

Ohne eine entsprechende Anbindung sind Unternehmen und Freiberufler immer weniger konkurrenzfähig und in Gefahr, von neuen, durch die Digitalisierung getriebenen Geschäftsmodellen abgehängt werden. Digitale Angebote sind deshalb zunehmend wichtig für die Attraktivität eines Standortes und die Basis für eine sich selbst tragende, positive Entwicklung von Kommunen und Regionen im ländlichen Raum.

„Die Digitalisierung hat die Chance, ein Vitalitätsprogramm für ländliche Räume zu werden. Damit werden öffentliche Dienstleistungen verbessert und die Lebensqualität im ländlichen Raum gesteigert. So können beispielsweise Co-Working-Spaces Arbeitswege sparen oder Telearbeit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. Die Mitnahme von Menschen und Waren kann über digitale Plattformen verabredet werden. Schließlich können Bürgerbeteiligung und das bürgerschaftliche Engagement über soziale Medien attraktiver und moderner gestaltet werden“, stellten Hacker und Schäfer abschließend fest.

DStGB, Pressemitteilung v. 11.10.2017