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Landtag: Finanzausschuss – Innenminister Herrmann informiert über das Ergebnis des Planungswettbewerbs zum Bau des Konzerthauses München

Innenminister Joachim Herrmann informierte die Mitglieder des Ausschusses für Staatshaushalt und Finanzfragen über das Wettbewerbsergebnis zum Neubau eines Konzerthauses in München und erläuterte die weiteren Projektschritte. Zwei Konzertsäle mit einer Kapazität von 1.800 und 600 Plätzen sowie ein Stützpunkt der Musikhochschule und ein Education-Bereich sind in dem Bauwerk vorgesehen. In den nächsten zwei bis drei Monaten soll eine detaillierte Kostenkalkulation Aufschluss geben, ob der im Bauantrag genannte Kostenrahmen von € 370 Mio. eingehalten werden kann.

„200 Architekturbüros aus rd. 20 Staaten haben sich im Herbst 2016 um die Teilnahme am Wettbewerb beworben“, erklärte Herrmann.

Die 25-köpfige Jury, darunter Staatsminister Joachim Herrmann, Staatsminister Dr. Ludwig Spanele sowie Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und BR-Intendant Ulrich Wilhelm, tagte am 26. und 27.10.2017 in der Hochschule für Musik und Theater und kürte den Entwurf der Vorarlberger Architekten Cukrowizc-Nachbaur zum Sieger des Wettbewerbs. Staatsminister Herrmann betonte:

„Entscheidend für die Jury war das überzeugende und klare Entwurfskonzept und die mustergültige Zonierung im Innern. Wichtigstes Kriterium war selbstverständlich die Akustik der beiden Säle. Hier sticht der Siegerentwurf mit seinem sehr hohen akustischen Potential im Großen Saal heraus“.

Herrmann wies darauf hin, dass der Siegerentwurf, wie fast alle Wettbewerbsarbeiten, die Höhe der baurechtlich vorgegebenen Geschossfläche überschreitet. Diesbezüglich dankte Staatsminister Spaenle der Stadt München für Ihre Kooperation und das Signal, für dieses herausragende Kulturprojekt Befreiungen von den Vorgaben des Bebauungsplans zu erteilen.

Der Stellvertretende Ausschussvorsitzende Harald Güller (SPD) bat um Klärung, was diese Befreiung von den Bebauungsplanvorgaben finanziell bedeutet und wies auf die Kostenexplosion bei der Renovierung des Gärtnerplatztheaters hin. Auch die Abgeordneten Bernhard Pohl (Freie Wähler) und Ernst Weidenbusch (CSU) drängten auf eine Einhaltung des Kostenrahmens und eine vorvertragliche, detaillierte Kostenberechnung.

Karl Freller (CSU) und Michael Piazzolo (Freie Wähler) forderten zudem, bereits vor Fertigstellung des Konzerthauses mit einer Aufwertung des Standorts zu beginnen und ausreichend Gastronomie und Freizeiteinrichtungen anzusiedeln.

Thomas Mütze (Bündnis 90/Grüne) wies darauf hin, dass auch der öffentliche Personennahverkehr aufgewertet werden sollte und wünschte sich weiterhin eine hochrangige Begleitung des Projekts.

In den nächsten Wochen wird das europaweite Vergabeverfahren abgeschlossen um einen Architekten zu beauftragen. Um das Risiko von unvorhergesehenen Verzögerungen im weiteren Ablauf zu vermeiden, plant die Bauverwaltung bereits erste Vorbereitungsarbeiten für die Baumaßnahme. Inhalt dieser ersten Teilbaumaßnahme ist ein vier Meter tiefer Voraushub auf dem Grundstück zur Dekontamination von Schadstoffen und zur Beseitigung von möglichen Kampfmitteln.

Das Bauprojektmanagement wird vom Staatlichen Bauamt München 1 übernommen. Eigens für diese Baumaßnahme wurde ein eigener Projektbeauftragter –Leitender Baudirektor Daniel Oden – abgestellt.

Bayerischer Landtag, Aktuelles – Sitzungen – Aus den Ausschüssen v. 08.11.2017 (von Sonja Schwarzmeier)