Die Gesamtverschuldung der 2 031 kreisangehörigen Gemeinden Bayerns betrug 7 143,2 Millionen €. Sie lag damit um 299,9 Millionen € oder 4,4 % über dem Vorjahreswert. Diese Steigerung beruht auf einer Zunahme der Verschuldung der Kernhaushalte (+ 4,7 %) und bei den Eigenbetrieben (+ 2,6 %).
Im Durchschnitt entfielen Ende 2020 auf jeden Einwohner der kreisangehörigen Gemeinden 773 € an Verbindlichkeiten gegenüber 742 € Ende 2019. Die kreisangehörigen Gemeinden wiesen damit 2020 im Schnitt 40,2 % der Pro-Kopf-Schulden der kreisfreien Gemeinden auf.
Die Pro-Kopf-Verschuldung steigt bei den kreisangehörigen Gemeinden tendenziell mit der Einwohnerzahl. Bei den Gemeinden mit unter 1 000 Einwohnern lag sie bei 670 €, bei den kreisangehörigen Gemeinden mit 10 000 bis unter 20 000 Einwohnern lag die Pro-Kopf-Verschuldung bei 936 €.
Die zehn Gemeinden mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung (einschl. Kassenkredite) Bayerns waren 2020:
| Gemeinde | Landkreis | Verschuldung (ohne Eigenbetriebe) € je Einw. |
| Balderschwang | Oberallgäu | 7 245 |
| Gerach | Bamberg | 3 978 |
| Weismain | Lichtenfels | 3 718 |
| Denklingen | Landsberg a. Lech | 3 697 |
| Wunsiedel | Wunsiedel i. Fichtelgebirge | 3 687 |
| Bidingen | Ostallgäu | 3 614 |
| Bad Birnbach | Rottal-Inn | 3 521 |
| Ronsberg | Ostallgäu | 3 284 |
| Schönau a. d. Brend | Rhön-Grabfeld | 3 228 |
| Bad Wiessee | Miesbach | 3 134 |
Durch die unterschiedlich starke Ausgliederung aus den Haushalten hat die Pro-Kopf-Verschuldung jedoch erheblich an Aussagekraft eingebüßt. Zugenommen hat 2020 die Gesamtverschuldung der kameral buchenden Verbände mit kommunalen Aufgaben, zu denen die erwaltungsgemeinschaften, die Schulverbände, einige Wasser- und Bodenverbände sowie andere Zweckverbände zählen.
Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich deren Verpflichtungen um 10,1 % auf 1 161,0 Millionen €. Die Verbindlichkeiten der Landkreise lagen Ende 2020 mit 1 631,1 Millionen € um 121,6 Millionen € unter dem Vorjahreswert; die Verschuldung der Bezirke lag mit 84,5 Millionen € um 6,8 Millionen € unter der des Vorjahres.
Zahl der schuldenfreien Gemeinden hat zugenommen
Gegenüber dem Vorjahr (314) sind nunmehr 320 Gemeinden schuldenfrei; davon liegen 95 in Oberbayern. Die meisten finanziell autarken Gemeinden befinden sich im Landkreis Unterallgäu (16), gefolgt vom Landkreis Kelheim (13), dem Landkreis Landshut (12) sowie den Landkreisen Günzburg, Straubing-Bogen und Würzburg (jeweils 10). Die schuldenfreien Gemeinden gehören zu 60,0 % zur Größenklasse mit weniger als 3 000 Einwohnern. Aber auch 16 Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern (Stephanskirchen, Hallbergmoos, Planegg, Unterföhring, Grünwald, Essenbach, Ergolding, Neutraubling, Gräfelfing, Neubiberg, Neusäß, Penzberg, Dingolfing, Traunreut, Plattling und Gersthofen) hatten keine Schulden.
Entnommen aus Gemeindekasse Bayern, Heft 8/2022, Nr. 70.
