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Staatskanzlei: Bayern startet Telemedizin-Offensive

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Bayern hat eine klare Vision. Die großen Potentiale der Telemedizin sollen zum Wohle der Patienten genutzt und weiter ausgebaut werden. Deshalb hat das Bayerische Gesundheitsministerium im Rahmen der Strategie Aufbruch Bayern eine Telemedizin-Offensive gestartet.

„Telemedizin bietet große Chancen für eine bestmögliche Versorgung der Patienten auf neuestem medizinischen und technischen Stand – und zwar in ganz Bayern. Hochrangige Fachexperten arbeiten mit unserer Unterstützung daran, einen einheitlichen und qualitativ hochwertigen Bayernstandard in der Telemedizin zu schaffen. Medizinischer Fortschritt soll unseren bayerischen Patienten zugute kommen – als optimale Ergänzung zur menschlichen Betreuung“, betonte der bayerische Gesundheitsminister Dr. Marcel Huber anlässlich der heutigen Kabinettsitzung.

Telemedizin ermöglicht es, medizinisches Spezialwissen flächendeckend verfügbar zu machen, wovon insbesondere die Patienten im ländlichen Raum profitieren. Beispielsweise werden an verschiedenen Kliniken in Bayern bei der Versorgung von Herzinfarktpatienten die Patientendaten per Computer direkt vom Rettungswagen an die Klinik übermittelt. Dadurch ist im Klinikum eine sofortige Diagnose möglich, die eine schnellere Intervention ermöglicht und somit die Behandlungszeit verringert. Mittlerweile wurden sechs Telemedizin-Netze in Bayern mit unterschiedlichen medizinischen Schwerpunkten eingerichtet.

„Damit bringen wir Spitzenmedizin direkt zum Patienten und sparen im Notfall wertvolle Zeit“, so Huber.

Das Bayerische Gesundheitsministerium will künftig die Finanzierung des Ausbaus telemedizinischer Versorgungsstrukturen auf hohem Niveau sicherstellen. Bereits in der Vergangenheit hat das Bayerische Gesundheitsministerium über 12 Millionen Euro in den Ausbau der Telemedizin in Bayern investiert. Um die Öffentlichkeitsarbeit zu verbessern und bestehende Kompetenzen besser zu bündeln, wurde im Jahr 2012 in Ingolstadt die „Bayerische TelemedAllianz“ gegründet. Als erste umfassende Kompetenzplattform für telemedizinisches Wissen in Bayern fungiert sie als zentraler Ansprechpartner für Telemedizin in Bayern.

„Damit die Telemedizin ihre Stärke vollständig entfalten kann, müssen wir die bestehenden Aktivitäten besser miteinander koordinieren und die einzelnen Konzepte stärker miteinander verknüpfen. Damit schaffen wir eine durchgängige telemedizinische Versorgungsmöglichkeit“, so Huber.

Den Aufbau der „Bayerischen TelemedAllianz“ in Ingolstadt fördert das Bayerische Gesundheitsministerium in den Jahren 2012/2013 mit etwa 288.000 Euro. Für die Jahre 2013/14 sind rund 400.000 Euro an Fördergeldern veranschlagt.

Damit die Telemedizin künftig selbstverständlicher Bestandteil der medizinischen Versorgung ist, werden neue telemedizinische Angebote in Bayern zielgerichtet ausgebaut. So soll beispielsweise in der Notfallversorgung eine gleichzeitige Verbindung von Rettungswägen mit mehreren Spezialisten, etwa einem Schlaganfallzentrum und einem Herzzentrum, modellhaft erprobt werden.

„In Zeiten von Smartphones wollen wir auch Cloud-Lösungen prüfen. So könnten relevante Patientendaten dauerhaft und sofort zur Verfügung stehen und von jedem Rettungswagen aus passwortgeschützt abrufbar sein. Das würde im Notfall den Ersthelfern vor Ort einen schnellen Zugriff auf die notwendigen Daten des Patienten ermöglichen“, so Huber.

Um Missbrauch auszuschließen, muss allerdings der Datenschutz sichergestellt sein.

Weitere Informationen im Internet unter www.stmug.bayern.de/gesundheit/krankenhaus/telemedizin/

Staatskanzlei, PM v. 23.04.2013