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Staatskanzlei: Pflege in Bayern – Attraktivität des Altenpflegeberufs weiter steigern

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Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer berichtete in der heutigen Kabinettssitzung über die Situation in der Altenpflege in Bayern.

„Bayern verfügt über ein differenziertes und qualitativ hochwertiges Pflegeangebot für ältere Menschen. In rund 1600 bayerischen Pflegeheimen mit ca. 125.000 Plätzen versorgen über 90.000 Beschäftige ältere Menschen. Hinzu kommen ca. 1.800 Pflegedienste, die sich mit fast 39.000 Beschäftigten um über 73.000 Personen kümmern“, so die Ministerin und ergänzte: „Rund zwei Drittel der Pflegebedürftigen werden aber nach wie vor in der Familie gepflegt. Die Familie ist Bayerns größter und wichtigster Pflegeort. Deshalb unterstützt der Freistaat pflegende Angehörige nach Kräften. So haben wir 2012 u.a. niedrigschwellige Angebote, wie beispielsweise ehrenamtliche Helferkreise oder Betreuungsgruppen, die pflegende Angehörige stundenweise entlasten, mit knapp 1 Million Euro und rund 100 Fachstellen für pflegende Angehörige mit über 1,2 Millionen Euro gefördert. Unser Ziel ist, diesen Bereich noch stärker auszubauen und ein flächendeckendes Netz an niedrigschwelligen Betreuungsangeboten zu schaffen. Um hier ein gutes Stück voranzukommen, fördern wir bereits seit März letzten Jahres gemeinsam mit den Pflegekassen die ‚Agentur zum Auf- und Ausbau niedrigschwelliger Betreuungsangebote‘.“

„Pflege ist ein Megathema, das die Bereitschaft aller Akteure fordert, ihre Verantwortung wahrzunehmen. Mit dem Pflege- und Wohnqualitätsgesetz setzt die Bayerische Staatsregierung den Rahmen für Transparenz aber auch für Entbürokratisierung in der Pflege. Denn die Pflegenden sollen ihre Zeit an den Betten der Bewohner verbringen und nicht mit Dokumentation. So stellen wir eine optimale Versorgung unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern sicher, die zum Wohlstand unseres Landes einen wesentlichen Beitrag geleistet haben“, erklärte Haderthauer.

„Wir können den Bedarf an Pflegekräften in Zukunft nur decken, wenn alle an einem Strang ziehen und wir gemeinsam mit den Einrichtungsträgern, den Kostenträgern, der Bundesagentur für Arbeit und den Berufsverbänden die Attraktivität des Pflegeberufs steigern. Mit der Kampagne Herzwerker unterstützen wir die Träger bei der Fachkräftegewinnung, mit dem Pflegebonus tragen wir zur Schulgeldfreiheit in der Ausbildung bei und mit einer Angebots- und Bedarfsprognose zu den Ausbildungsplätzen legen wir die Grundlage für die Entscheidung über eine Ausbildungsumlage, damit nicht diejenigen Heimträger benachteiligt sind, die ausbilden. Aber auch die Bezahlung spielt für die Attraktivität des Berufs eine wichtige Rolle. In der ambulanten und stationären Altenpflege sehe ich hier noch deutlich Nachholbedarf. Denn die Bezahlung der Pflegekräfte bleibt noch immer hinter der gesellschaftlichen Bedeutung des Berufs zurück. Auch wenn die Pflegesatzverhandlungen und der Personalschlüssel aufgrund der Selbstverwaltung dem staatlichen Einfluss entzogen sind, habe ich deshalb in der letzten Sitzung des Landespflegeausschusses einen einstimmigen Appell an die Landespflegesatzkommission, in der die Trägerverbände und Kostenträger sitzen, herbeigeführt. Zukünftig sollen die Träger die von ihnen zu zahlenden Tariflöhne bei ihrer Pflegesatzkalkulation zugrunde legen dürfen. Damit der jeweilig ausgehandelte Schlüssel beim Personal in den Einrichtungen ankommt, haben wir die Landespflegesatzkommission zudem beauftragt, bei den Ansätzen für den Personalbedarf die deutlich gestiegenen Anforderungen in der Altenpflege besser zu berücksichtigen,“ so die Ministerin abschließend.

Staatskanzlei, PM v. 30.04.2013