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StMF: Feldgeschworene in Bayern unersetzbar

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Der Tag der Feldgeschworenen (10.5.) in Schweinfurt stand ganz im Zeichen dieses Ehrenamtes. „Feldgeschworene sind wertvolle Partner der bayerischen Vermessungsverwaltung und dort nicht mehr wegzudenken“, sagte Dr. Markus Söder, Finanzminister. Söder bedankte sich für das großartige Engagement der über 21.000 Feldgeschworenen in Bayern. Bereits seit über 500 Jahren engagieren sich Bürger im ältesten kommunalen Ehrenamt. Sie werden auf Lebenszeit gewählt und vereidigt. Finanzstaatssekretär, Franz Josef Pschierer, ist sich sicher, „dass der Bayerische Weg im Vermessungswesen in Stadt und Land Zukunft hat!“

In Bayern gibt es über 80 Millionen Grenzpunkte, davon über 30 Millionen Grenzsteine. Feldgeschworene kümmern sich um den Bestand und Erhalt dieser Grenzzeichen. Mehr als 250.000 Abmarkungen jährlich führen sie zusammen mit den Vermessungsämtern bei Wind und Wetter durch.

„Als ortskundige und anerkannte Vertrauenspersonen sind sie unersetzbar“, so Söder.

Die kostbaren Helfer der Vermesser übernehmen eine wichtige Mittlerfunktion zwischen Bürger und Vermessungsamt und tragen durch ihr Ansehen und örtliches Engagement zum nachbarschaftlichen Frieden bei.

„Das Ehrenamt der Feldgeschworenen in Bayern bleibt erhalten“, versicherte Söder.

Bereits 2000 hatte der Freistaat die Abmarkungsbefugnisse der Feldgeschworenen erweitert und damit das Ehrenamt gestärkt. Mittlerweile hat sich neben Oberfranken und Mittelfranken kürzlich auch in Unterfranken eine Arbeitsgemeinschaft der Feldgeschworenenvereinigung gebildet.

„Das ist ein starkes Signal für die Gemeinschaft der Feldgeschworenen und deren gesellschaftliche Bedeutung besonders in Franken“, so Söder.

Als Hüter der Grenzen und Abmarkungen im Gemeindegebiet arbeiten die Feldgeschworenen eng mit der Bayerischen Vermessungsverwaltung zusammen, die schon immer eine Vorreiterrolle einnahm. Vor 150 Jahren wurde die Uraufnahme Bayerns abgeschlossen. Damit war der Freistaat das erste vollständig und am besten vermessene Land. Die klaren Grenzen als zuverlässiger Grundstücksnachweis waren u.a. für ein geordnetes Finanz- und Steuerwesen unverzichtbar. Daher ist die Vermessungsverwaltung in Bayern im Finanzressort angesiedelt.

Heute ist es für die Vermessungsverwaltung selbstverständlich, bei der Digitalisierung von Bayern ganz vorn dabei zu sein. Das neue Kompetenzzentrum Schwabach ist dabei Trumpfkarte der bayerischen Vermesser. Dort wird Bayern dreidimensional vermessen. Über 5 Millionen Euro investiert der Freistaat in die Erfassung der Daten. Diese können dann von jedermann im BayernAtlas eingesehen werden.

Der technische Fortschritt hielt auch bei den Feldgeschworenen Einzug. Einige verwenden heute schon den Satellitenpositionierungsdienst GPS als Unterstützung bei der Suche nach Grenzpunkten.

Das Ehrenamt der Feldgeschworenen verbindet Tradition und Moderne. Getreu diesem Motto ehrte Söder vier Feldgeschworene für ihre langjährigen Verdienste in diesem Amt. Der älteste, Herr Erhard Weck aus Hausen, Landkreis Schweinfurt, ist seit 60 Jahren Feldgeschworener. Zudem zeichnete Söder zwei weibliche Feldgeschworene als Zeichen für den wachsenden Frauenanteil in diesem Amt sowie vier „Jungfeldgeschworene“ als Symbol für die Lebendigkeit des Ehrenamtes aus.

StMF, PM v. 10.05.2013