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StMUG: Wiesen im Landkreis Bayreuth sind einzigartiger Naturschatz – Bundes-Auszeichnung für „BayernNetzNatur-Projekt“

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80 Prozent der Tier- und Pflanzenarten Deutschlands kommen in Bayern vor. Die Bewahrung dieses großen Reichtums der Natur ist ohne das große Engagement der Menschen vor Ort nicht möglich. Dies betonte die Bayerische Umweltstaatssekretärin Melanie Huml bei der Übergabe des Bundespreises UN-Dekade Biologische Vielfalt an den Landkreis Bayreuth:

„Der Landkreis Bayreuth erhält die Auszeichnung zu Recht. Durch den besonderen Einsatz vor Ort werden die vielfältigen und artenreichen Wiesen als wertvoller Naturraum für die Artenvielfalt unserer Heimat bewahrt.“

Den von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt verliehenen Preis erhält das Projekt „Erhaltung artenreicher Wiesen im Landkreis Bayreuth“ aufgrund seiner Vorbildfunktion für die Bewahrung von Natur- und Kulturlandschaften sowie für die Stärkung des gesellschaftlichen Bewusstseins für eine nachhaltige Nutzung der Natur.

Das im Jahr 2011 begonnene „BayernNetzNatur-Projekt“ zur Erhaltung artenreicher Wiesen erstreckt sich auf fünf Teilgebiete im Landkreis Bayreuth, die auf einer großen Fläche sehr gut erhaltene Flachlandmähwiesen, Borstgrasrasen und Berg-Mähwiesen aufweisen. Dort leben seltene Orchideenarten wie das Kleine-, das Holunder- oder das Brand-Knabenkraut sowie typische Wiesenbrüter wie das Braunkehlchen, der Kiebitz oder der Wachtelkönig. Ziel des Projektes ist es, die wertvollen Grünlandökosysteme im Landkreis zu erhalten und nachhaltig weiterzuentwickeln. Im Rahmen des Projekts soll die Bevölkerung auch durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit für das Thema Biodiversität sensibilisiert werden.

„Arten- und Biotopschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb wollen wir auch die Bevölkerung mitnehmen und überzeugen. Bayreuth steht Pate, wie man die Menschen für Natur- und Umweltschutz begeistern kann“, so Huml.

Neben der Erstellung einer Grünland-Datenbank ist die naturschonende Nutzung der Wiesen durch die Land- und Forstwirtschaft ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Über das vom Freistaat geförderte Vertragsnaturschutzprogramm verpflichten sich Land- und Forstwirte zu einer naturnahen Nutzung und tragen so zum Erhalt der natürlichen Lebensräume bei. Für ihre Maßnahmen werden sie finanziell entgolten. Das „BayernNetzNatur-Projekt“ zur Erhaltung artenreicher Wiesen im Landkreis Bayreuth wird vom Bayerischen Naturschutzfonds bis zum Jahr 2014 mit 202.500 Euro gefördert. Die Oberfrankenstiftung beteiligt sich mit 27.000 Euro. Der Landkreis Bayreuth investiert 40.500 Euro. In den Jahren 2008 bis 2012 investierte der Freistaat in die naturnahe Bewirtschaftung im Rahmen des Vertragsnaturschutzes im Landkreis Bayreuth insgesamt 1,7 Millionen Euro, 1,5 Millionen Euro stellte die EU zur Verfügung. Im Jahr 2013 werden vom Bayerischen Umweltministerium weitere 90.000 Euro eingesetzt.

StMUG, PM v. 31.05.2013