Kultusminister Spaenle nimmt zu Überlegungen von SPD, Freien Wählern und Grünen zum bayerischen Gymnasium Stellung
„Das bayerische Gymnasium benötigt verlässliche Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Lernprozess der Schülerinnen und Schüler. Wir brauchen in Bayern keine neue Strukturreform“, bekundete heute Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle zu den Überlegungen von SPD, Freien Wählern und Grünen in München.
„Die bayerische Staatsregierung setzt bei der Weiterentwicklung des Gymnasiums auf einen Vierklang von weniger Stoff, mehr Lehrkräften, mehr Ganztag und mehr Lernzeit für den einzelnen Schüler“, so der Minister.
Dabei weiß er die Direktorenvereinigung, die Landes-Eltern-Vereinigung, den Bayerischen Philologenverband und den Landesschülerrat als Partner. Das Gymnasium genießt bei Schülerschaft, Eltern und Lehrkräften eine hohe Akzeptanz. Entsprechend stieg die Anzahl der Anmeldungen zum Gymnasium nach der Grundschule in den vergangenen zehn Jahren von rund 32 Prozent auf knapp 40 Prozent. Die Schülerschaft der Gymnasien hat sich in den jüngsten Jahren massiv verändert, sie wurde deutlich heterogener.
„Dieser Entwicklung tragen wir Rechnung und bieten individuelle Konzepte für die Schülerinnen und Schüler an. Viele absolvieren das Gymnasium erfolgreich in acht Jahren, einige von ihnen brauchen mehr Zeit“, so Kultusminister Spaenle.
Vorschläge wie die der Freien Wähler und der SPD, mit starren Schullaufzeiten auf die Bedürfnisse der heterogenen Schülerschaft zu reagieren, gleichen dem Versuch mit der gleichen Gießkanne Blumen mit unterschiedlichem Wasserbedarf gießen zu wollen – das Ergebnis: die einen vertrocknen, die anderen ertrinken.
Herzstück der Weiterentwicklung des bayerischen Gymnasiums ist das Modell der individuellen Lernzeit. Es basiert auf einem Dreiklang von Frühwarnsystem, flexiblen Intensivierungsstunden und Blockseminaren bis hin zu einem zusätzlichen Jahr. Dieses können Gymnasien für die Schüler in der Mittelstufe anbieten. Mit der individuellen Lernzeit schlägt Bayern einen bundesweit einmaligen und zukunftsweisenden Weg ein: Schüler sollen bei Bedarf den Bildungsweg des Gymnasiums auch in neun Jahren gehen können.
„Das bayerische Gymnasium ist eine leistungsstarke Schulart. Auf der Grundlage der vereinbarten Maßnahmen werden wir es gemeinsam mit der Schulfamilie qualitativ voranbringen – und zwar zum Wohl unserer Schülerinnen und Schüler“, schloss der Minister.
StMUK, PM v. 06.07.2013