Gesetzgebung

StMUK: Initiative der Freien Wähler benachteiligt Gymnasien und ihre Schüler auf dem Land

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Kultusminister Spaenle: Jeder einzelne Schüler kann mit der individuellen Lernzeit das Gymnasium in 8 oder 9 Jahren durchlaufen

Für stabile Rahmenbedingungen zur pädagogischen Arbeit an den Gymnasien und gegen eine Strukturreform, die Unruhe in die Schulen trägt, sprach sich heute Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle aus. Die Vorstellungen der Freien Wähler dagegen gefährden Gymnasialstandorte auf dem Land und engen die Schüler in ihren Wahlmöglichkeiten ein, bewertete der Minister den Vorstoß der Freien Wähler. Dr. Spaenle dagegen setzt auf Modelle individueller Lernzeit von 8 und 9 Jahren für jeden Schüler bei Bedarf.

Der Kultusminister blickt hier auf die wachsende und zunehmend heterogene Schülerschaft an Bayerns Gymnasien.

„Dieser Herausforderung begegnen wir, indem wir dem einzelnen Schüler mit seinen Bedürfnissen ein individuelles Bildungsangebot mit persönlicher Lernzeit unterbreiten.“

Große Strukturreformen nützen der Schülerschaft nicht und bringen nur Unruhe in die Schulen.

Staatsregierung setzt auf pädagogisches Frühwarnsystem und zusätzliche individuelle Förderung bis zum Flexibilisierungsjahr

Die Staatsregierung bietet künftig in Bayern jedem Schüler eines staatlichen Gymnasiums nach Beratung die Wahlmöglichkeit, bei Bedarf das Gymnasium in 8 oder 9 Jahren zu durchlaufen. Dieses Modell individueller Lernzeit basiert auf einem Dreiklang von Frühwarnsystem, flexiblen Intensivierungsstunden und Blockseminaren bis hin zu einem Flexibilisierungsjahr.

„Der Vorschlag der Freien Wähler ist im 20. Jahrhundert stehen geblieben: Er hat die Schule als System, nicht aber den Schüler im Auge“, stellt der Minister klar.

Freie Wähler benachteiligen Schüler auf dem Land

Drei zentrale schulorganisatorische und pädagogische Aspekte übersehen die Freien Wähler aus Unkenntnis, wiederholte Minister Spaenle und verwies dabei auch auf besorgte Aussagen der Bayerischen Direktorenvereinigung:

  1. Der Vorschlag der Freien Wähler führe zwingend dazu, dass viele Gymnasien ihr individuelles Profil an Ausbildungsrichtungen und Zusatzangeboten stark einschränken müssten. Die bestehende Vielfalt aber wird von Schülern, Eltern und Lehrkräften geschätzt.
  2. Auch viele Gymnasien, an denen Schüler derzeit zu verschiedenen Zeitpunkten aus mehreren Sprachen auswählen können, müssten diese Vielfalt einstellen.
  3. Die parallele Organisation von G8- und G9-Zügen würde vor allem die kleineren Gymnasien im ländlichen Raum massiv treffen. Sie könnten dort nicht zwei Züge parallel anbieten. Schüler auf dem Land würden benachteiligt.

„Das Kultusministerium hat mit den Schulfamilien in den vergangenen Jahren das Gymnasium als leistungsstarke Schulart weiterentwickelt. Die Beschlüsse des Runden Tisches spielen eine wichtige Rolle: Mit mehr Lehrkräften, einer Reduzierung des Lehrplans in vielen Fächern, mehr Ganztagsklassen und der persönlichen Lernzeit setzen wir den Weg fort“, so der Minister abschließend.

StMUK, PM v. 07.06.2013