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StMUG: 88.000 Euro für wissenschaftliche Studien zur Verbesserung der bayernweiten hausärztlichen Versorgung

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Bayern setzt sich für eine flächendeckende und hochwertige medizinische Hausarztversorgung ein. Dies betonte die Bayerische Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml bei der Überreichung eines Förderbescheids über rund 88.000 Euro an das Institut für Allgemeinmedizin der TU München. Im Rahmen der Informationsveranstaltung „Hausarzt – ein Beruf mit Zukunft“ unterstrich Huml:

„Zusammen mit unseren Partnern im Gesundheitswesen müssen wir gemeinsam verstärkt für den Beruf des Hausarztes werben. Dabei brauchen wir die breite Unterstützung aller Beteiligten. Denn ein Hausarzt heilt nicht nur Krankheiten, sondern ist als Vertrauensperson unverzichtbar.“

Um mögliche Hindernisse bei der Berufswahl zum Hausarzt zu ermitteln, hat das Bayerische Gesundheitsministerium dem Institut für Allgemeinmedizin der Technischen Universität München einen Forschungsauftrag erteilt.

„Auf wissenschaftlichem Weg gehen wir den Ursachen auf den Grund, warum sich junge Menschen gegen den Hausarztberuf entscheiden. Mit Hilfe der gewonnenen Ergebnisse kann dann gezielt auf die Bedürfnisse unserer Nachwuchsmediziner eingegangen werden“, so Huml.

Einige Ergebnisse konnten im ersten, bereits gestarteten, Projekt gesammelt werden.

Huml: „Das wissenschaftliche Gutachten hat uns wertvolle Hinweise geliefert, wie in Bayern die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin flächendeckend verbessert werden kann. Daraus können wir konkrete Maßnahmen für die Zukunft ableiten. So hat sich beispielsweise gezeigt, dass die Studierenden für den hausärztlichen Beruf viel motivierter sind, wenn ein aktiver Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät existiert. Vor allem Frauen könnten sich den Beruf als Hausärztin gut vorstellen – allerdings bevorzugt im Angestelltenverhältnis. Der Wunsch nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist hierfür ausschlaggebend.“

In einer zweiten Studie werden Erkenntnisse dazu gesammelt, welche Faktoren junge Ärztinnen und Ärzte motivieren beziehungsweise hemmen, sich insbesondere im ländlichen Raum niederzulassen.

Der demografische Wandel ist eine der größten Herausforderungen für das Gesundheitswesen: Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl der über 60-Jährigen in Bayern um 46 Prozent zunehmen. Deshalb hat das Bayerische Gesundheitsministerium ein 15,5-Millionen Euro-Förderprogramm aufgelegt. Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu stärken, insbesondere dort Niederlassungen von Hausärzten zu fördern. Wer sich bereiterklärt, sich in ländlichen Gebieten mit wenig jungen Ärzten als Hausarzt niederzulassen und alle Kriterien erfüllt, bekommt eine Anschubfinanzierung in Höhe von bis zu 60.000 Euro. Außerdem werden innovative Versorgungskonzepte wie etwa Gemeinschaftspraxen, die besonders familienfreundliche Arbeitszeitmodelle ermöglichen, mit bis zu 200.000 Euro unterstützt. Medizinstudierende, die sich während des Studiums verpflichten, später für eine bestimmte Zeit im ländlichen Raum ärztlich tätig zu sein, erhalten ein Stipendium in Höhe von monatlich 300 Euro.

Weitere Informationen unter: www.gesundheit.bayern.de.

StMUG, PM v. 12.06.2013