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StMUK: Wir fördern junge Flüchtlinge und Asylbewerber schulisch möglichst ab ihrer Ankunft – Bayerns Ansatz in KMK als Vorbild gewürdigt

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Bayern unternimmt erhebliche Anstrengungen, um auch junge Flüchtlinge an Schulen zu begleiten – Bayerns Weg von Flüchtlingsorganisation empfohlen – Dank an Lehrkräfte – Äußerung des BLLV sorgt für Desinformation

Bayern unternimmt enorme Anstrengungen, junge Menschen in ihrer schwierigen Situation zu begleiten und sie in der Deutschen Sprache wie auch mit Blick auf den Besuch von Schulen oder die Teilnahme an Berufsausbildung vorzubereiten. Der Freistaat hat ein mehrstufiges Modell der Förderung von Flüchtlingen und Asylbewerbern, dass erst jüngst auch auf Anregung der „Jugendlichen ohne Grenzen“ auch in der Kultusministerkonferenz als positives Beispiel behandelt wurde. Die Äußerungen des BLLV in der heutigen PM sorgen für Desinformation, die das Kultusministerium aufgrund der Bedeutung der Förderung für die betroffenen Menschen nicht unkommentiert stehen lassen kann.

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle möchte, dass die jungen Menschen, die sich oft in einer sehr, sehr schwierigen Situation befinden, parallel zu sonstigen Maßnahmen bestmöglich pädagogisch begleitet werden, dass sie in Bayern sprachlich und von den Bildungsvoraussetzungen her Fuß fassen können.

Minister Spaenle: „Wir fördern junge Flüchtlinge und Asylbewerber schulisch möglichst schon ab ihrer Ankunft in Bayern.“

Zu den Maßnahmen des Freistaats Bayern, Flüchtlinge und Asylbewerber schulisch zu fördern, zählen u. a.:

  • Deutsch-Unterricht für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Bayernkaserne in München und Zirndorf bereits ab ihrer Ankunft und damit lange, bevor sie offiziell schulpflichtig wären. Dazu stellt das Ministerium zwei Lehrkräfte zur Verfügung.
  • 159 Übergangsklassen für junge Flüchtlinge sowie Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund an Grund- und Mittelschulen. Hier lernen die jungen Menschen u. a. die Grundlagen der deutschen Sprache mit dem Ziel, auf einem gesicherten Fundament am Regelunterricht teilnehmen zu können.
  • Im neuen Schuljahr werden erstmals 15 Ganztagsklassen an Übergangsklassen eingerichtet, davon sieben in München. So wird die Förderung intensiviert, außerdem werden auch durch Unterstützung durch den Europäischen Sozialfonds zusätzlich Sozialpädagogen tätig werden.
  • Flüchtlings- und Asylbewerberklassen an beruflichen Schulen an 9 Standorten – ebenfalls möglichst ab ihrer Ankunft. In einem zweijährigen Programm erwerben die Schülerinnen und Schüler Deutschkenntnisse und Informationen zur Berufsorientierung. Dieses Programm bietet derzeit bereits 1.000 Plätze an und wird zum neuen Schuljahr auf über 30 Standorte und deutlich mehr Plätze ausgeweitet.

„Jugendliche ohne Grenzen“ treten für Übernahme des bayerischen Modells in den anderen deutschen Ländern ein

Dieses Programm der Flüchtlings- und Asylbewerberklassen an beruflichen Schulen wurde erst im März dieses Jahres von der Organisation „Jugendliche ohne Grenzen“ in einem Schreiben an den KMK-Präsidenten Dorgerloh gewürdigt und mit der Bitte nach der „Verbreitung des bayerischen Modells zu Flüchtlingsklassen an den Berufsschulen“ versehen.

Nevroz Duman, Bundeskoordinatorin der Jugendlichen ohne Grenzen, betonte: „Denn was in Bayern möglich ist, sollte doch in anderen Ländern auch möglich sein“.

„Es ist eine große Herausforderung für die Lehrkräfte, den Kindern und Jugendlichen in einer z. T. sehr belasteten Situation Partner zu sein. Vor dieser Arbeit habe ich höchsten Respekt. Ich danke den Lehrerinnen und Lehrern sowie den eingebundenen Sozialpädagogen sehr“, so Minister Spaenle.

StMUK, PM v. 27.06.2013