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StMELF: Ernte 2013 – Getreide gut, Mais, Kartoffeln, Rüben schlecht

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Die bayerischen Bauern werden auch heuer wieder eine zweigeteilte Ernte einfahren – aber nicht wie im vergangenen Jahr wegen eines Nord-Süd-Gefälles, sondern wegen landesweit höchst unterschiedlicher Aussichten bei den einzelnen Feldfrüchten. Das hat Landwirtschaftsminister Helmut Brunner bei der diesjährigen Erntepressefahrt bei Puschendorf im Landkreis Fürth mitgeteilt. Während die Getreidebauern nach Einschätzung Brunners mit einer guten Ernte über dem langjährigen Durchschnitt von 6,6 Millionen Tonnen rechnen können, liegen die Ertragsaussichten bei Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben weit unter den Erwartungen. Grund dafür ist die lange Zeit kühl-nasse Witterung, die vor allem dem wärmeliebenden Mais zugesetzt hat, sowie erhebliche Ausfälle durch Hochwasser und Dauerregen. Dem Getreide kam dagegen zugute, dass heuer auch in den Trockenlagen Nordbayerns ausreichend Niederschläge für eine ansprechende Entwicklung gesorgt haben. Insgesamt sind die Bestände laut Brunner aber um zwei bis drei Wochen im Rückstand, so dass vieles noch von der Witterung im Juli abhängt.

Das Juni-Hochwasser und der vorausgegangene Dauerregen haben nach Auskunft des Ministers auf landesweit 30.000 Hektar Ackerland und 35.000 Hektar Grünland erhebliche Aufwuchs- und Ernteschäden verursacht. Gerade bei empfindlicheren Kulturen wie Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben sowie Sonderkulturen wie Erdbeeren oder Feldgemüse gab es vielfach Totalverluste. Aber auch rund 10.000 Hektar Getreide waren betroffen. Erhebliche Einbußen gab es zudem beim Grünland: Durch Überflutung und Nässe konnten viele Bestände erst verspätet gemäht werden, was zu Qualitätsproblemen führte. In vielen überschwemmten Gebieten war das Futter für die Tiere nicht mehr verwertbar. Insgesamt sind aber laut Brunner keine Engpässe bei der Futterversorgung zu erwarten.

Bei den Anbauflächen gab es im Vergleich zum Vorjahr Verschiebungen: So ist die Getreidefläche um gut ein Prozent auf 1,06 Millionen Hektar gestiegen. Eine deutliche Anbauausweitung um 59.000 Hektar bzw. 6,9 Prozent gab es bei den ertragsstärkeren Wintergetreidearten: Winterweizen als wichtigste Brotgetreideart wurde auf 516.000 Hektar angebaut, das sind 5,7 Prozent mehr als 2012. Der Anbau von Wintergerste stieg um elf Prozent auf knapp 250.000 Hektar, der von Roggen um rund 16 Prozent auf rund 51.000 Hektar. Stark abgenommen hat dagegen das Sommergetreide: Den stärksten Einbruch gab es bei der Sommergerste mit einem Rückgang um 25 Prozent auf 104.000 Hektar. Der Maisanabau hat geringfügig um 0,5 Prozent zugenommen. Mit rund 540.000 Hektar ist Mais damit vor Weizen weiter die flächenstärkste Feldfrucht in Bayern.

StMELF, PM v. 09.07.2013