Gesetzgebung

StMWIVT: Wirtschaftsminister Zeil und BHT-Präsident Traublinger zum Tag des Handwerks in München

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Der Tag des Handwerks steht in diesem Jahr unter dem Motto ‚Selbst- und Zeitmanagement – so stärken Sie Ihren Wettbewerbsvorteil‘.

„Unsere Frauen und Männer beim Handwerk haben diese Tage bekanntlich viel zu tun: Aufträge, die wegen des schlechten Wetters im ersten Halbjahr oft buchstäblich ‚auf Eis‘ lagen, müssen zusätzlich zum laufenden Programm abgearbeitet werden. Da brauchen unsere Handwerker ein gutes ‚Selbst- und Zeitmanagement‘“, erklärt Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil und fügt hinzu: „Gesunde Wettbewerbsfähigkeit ist kein Selbstläufer, sondern muss immer wieder aufs Neue erworben und abgesichert werden. Deshalb ist betriebswirtschaftliche Optimierung stets gefragt – und das bedeutet immer auch ‚lebenslanges Lernen‘. Ich danke dem Bayerischen Handwerkstag, dass er dabei mit allen relevanten Themen verlässlich und stets aktuell an der Seite unserer Handwerksunternehmen steht.“

Der Präsident des Bayerischen Handwerkstages, Heinrich Traublinger, MdL a. D., rät den Handwerksunternehmern, die knappe Ressource der eigenen Zeit ganz gezielt einzusetzen. Hierzu könne man kann sich auch Hilfe von außen holen und zum Beispiel die Beratungsleistungen der Handwerksorganisationen nutzen. Wichtige Tipps können unter Umständen eine umfangreiche eigene Recherche überflüssig machen. Auch die Weiterbildungsangebote von Kammern und Fachverbänden helfen, die eigene Produktivität zu steigern, so der BHT-Präsident. Allerdings würden diese Bemühungen oft genug konterkariert, hier vor allem durch die weiter steigenden Belastungen aufgrund der staatlichen Bürokratie.

Traublinger: „Mit der Bürokratie ist es wie mit einer Hydra, – man muss aufpassen, dass anstelle eines abgeschlagenen Kopfes nicht zwei neue nachwachsen.“

Probleme bereiteten dem Handwerk die immer öfter zur Anwendung kommende Praxis der EU-Kommission, bei ihren Gesetzesentwürfen verstärkt auf optionale Regelungen zu setzen. Anstelle eines verbindlichen Rechts trete die Schaffung eines zusätzlichen europäischen Regelwerks als Alternative zum bestehenden nationalen Recht. Der BHT-Präsident erläutert:

„Doppelstrukturen führen jedoch zu noch mehr Komplexität und Unübersichtlichkeit und damit zu mehr Arbeit in den Unternehmen.“

Minister Zeil weist zudem darauf hin, dass es eine besondere Stärke des Bildungswegs Handwerk sei, dass über den großen Befähigungsnachweis fachliche Fertigkeiten und betriebswirtschaftliches Know-How bis hin zur Personalkompetenz miteinander verbunden seien.

„Der Bildungsweg Handwerk ist der einzige, der darauf abzielt, auch den Schritt in die Selbständigkeit zu meistern. Und mit dem Abschluss ‚Betriebswirt (HWK)‘ kann man seine Management-Kompetenz weiter stärken“, stellt Zeil fest.

Er appelliert, diese Chancen aktiv zu nutzen.

Zeil: „Deshalb habe ich mit der Einführung des Meisterbonus zum 1. September dafür gesorgt, dass wir einen zusätzlichen Anreiz für die berufliche Weiterbildung schaffen. Zudem ist es mir ein persönliches Anliegen, dass berufliche und akademische Bildung als gleichwertig angesehen werden.“

Darüber hinaus erinnert Minister Zeil daran, dass die Wettbewerbsfähigkeit von Handwerk und Mittelstand auch auf politischer Ebene abgesichert werden muss.

„Wir brauchen einen Abbau der kalten Progression. Die Substanzbesteuerung muss weg. Außerdem benötigen wir eine grundsätzliche Reform des EEG (Erneuerbares-Energien-Gesetz) und einen neuen Vorstoß bei der Förderung der energetischen Gebäudesanierung. Hier hat sich bislang die Mehrheit im Bundesrat gesperrt. Diese zentralen Themen dürfen aber keine Spielwiese für parteipolitisches Taktieren sein“, fordert Zeil.

StMWIVT, PM v. 24.07.2013