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StMBKWK: Elitenetzwerk Bayern – Vier neue Internationale Doktorandenkollegs und vier Internationale Nachwuchsforschergruppen in den Lebens-, Natur- und Ingenieurwissenschaften

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Das Elitenetzwerk Bayernfördert ab 2014 vier neue Internationale Doktorandenkollegs für zunächst vier Jahre und vier Internationale Nachwuchsforschergruppen für einmalig fünf Jahre in den Lebens-, Natur- und Ingenieurwissenschaften.

Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle betont: „Eine passgenaue Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist mir ein wichtiges Anliegen. Mit dem Elitenetzwerk Bayernunterhält der Freisaat seit nunmehr zehn Jahren ein wichtiges und wirksames Instrument zur Begabtenförderung vom Abitur bis in die Postdoc-Phase hinein.“

Die Auswahl der geförderten Projekte basiert auf einer Empfehlung der international besetzten Expertenkommission des Elitenetzwerks Bayern unter Vorsitz von Professor Ernst-Ludwig Winnacker.

Internationale Doktorandenkollegs

Erfolgreich war in den Naturwissenschaften Prof. Dr. Steffen J. Glaser mit dem Doktorandenkolleg „Exploring Quantum Matters (ExQM)“ an der Technischen Universität München mit Beteiligung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Das Doktorandenkolleg macht das Thema e-Media zu einem der Eckpfeiler der Ausbildung. Hierzu verfügt das geplante Kolleg, das sich inhaltlich mit dem Thema Quantenphysik bzw. Quantensimulation beschäftigt, über ein kompetentes Netz an Kooperationspartnern. Dabei sollen auch verstärkt e-Lectures, e-Seminare, e-Books, Video Abstracts, Blogs und e-Libraries of Excellence implementiert und genutzt werden.

Das zweite Internationale Doktorandenkolleg aus dem Bereich der Naturwissenschaften „Topologische Isolatoren“ mit seinem Sprecher Prof. Dr. Laurens Molenkamp an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg in Zusammenarbeit mit der Universität Regensburg wird den Forschungsschwerpunkt der Topologischen Isolatoren bearbeiten – einem noch relativ neuen, hochaktuellen Thema aus der Physik kondensierter Materie, das sich seit einigen Jahren sehr dynamisch entwickelt und inzwischen weltweit im Vordergrund der aktuellen Forschung steht. Bei den Topologischen Isolatoren handelt es sich um Materialien, die in ihrem Inneren elektrisch isolierend sind, an den Rändern aber leitfähige Oberflächenzustände aufweisen.

Das dritte Internationale Doktorandenkolleg stammt aus dem Bereich der Lebenswissenschaften: Prof. Dr. Stefan Endres (Universitätsklinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München) plant mit dem Doktorandenkolleg „i-Target: Immunotargeting of Cancer“ in Kooperation mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Technischen Universität München eine Doktorandenausbildung, die sich mit immuntherapeutischen Verfahren zur Behandlung von Krebs beschäftigt. Durch großartige Erfolge in jüngster Vergangenheit, zum Beispiel bei der Behandlung von Lymphom-Patienten mit gentechnisch hergestellten T-Zellen oder bi-spezifischen Antikörpern, ist die Thematik höchst aktuell und bietet den Teilnehmern des Doktorandenkollegs beste Zukunftsaussichten.

Ein weiteres Internationales Doktorandenkolleg aus dem Bereich der Lebenswissenschaften wird an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg von Professor Dr. Martin Lohse und Professor Dr. Michael Decker eingerichtet: „Receptor Dynamics: Emerging Paradigms for Novel Drugs“. Beteiligt sind außerdem die Universität Regensburg, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie die Universität Bayreuth. Das Kolleg fokussiert auf die biochemischen und biophysikalischen Signalmechanismen von Zelloberflächen-Rezeptoren. Durch die interdisziplinäre Vernetzung und Nutzung der Synergien zwischen den beteiligten Gruppen und Standorten sollen neue Wirkstoffe entwickelt werden.

Internationale Nachwuchsforschergruppen

Im Rahmen der Weiterentwicklung des Konzepts des Elitenetzwerks Bayern werden seit dem Jahr 2013 zudem Internationale Nachwuchsforschergruppen gefördert. Vier Internationale Nachwuchsforschergruppen gehen nun ab dem Jahr 2014 für eine einmalige fünfjährige Förderphase an den Start:

  • Structural biology of mycobacterial secretion machines an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Dr. Sebastian Geibel (Birkbeck College, Institute of Structural & Molecular Biology, London, UK)
  • Interaction between Light and Matter an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Dr. Dirk-André Deckert (University of California Davis, USA)
  • Visual Efficient Sensing for the Perception-Action Loop (VESPA) an der Technischen Universität München, Dr. Michael Dorr (Harvard Medical School, Schepens Eye Research Institute, Boston, USA)
  • Structural basis of gene regulation by non-coding RNA an der Universität, Dr. Claus-Dieter Kuhn (Cold Spring Harbor Laboratory, NY, USA)

Internationale Doktorandenkollegs werden nach einer für alle bayerischen Universitäten offenen Ausschreibung für vier Jahre befristet mit der Möglichkeit einer einmaligen Verlängerung für weitere vier Jahre aus Mitteln des Elitenetzwerks Bayern eingerichtet. Gefördert werden sie mit durchschnittlich bis zu acht Stellen für Doktorandinnen und Doktoranden sowie Sachmitteln von rund 70.000 Euro jährlich. Internationale Nachwuchsforschergruppen werden einmalig für fünf Jahre mit einer Stelle für den/die Leiter/in und bis zu zwei Doktorandenstellen sowie Sachmitteln von bis zu 60.000 Euro jährlich gefördert. Von den Hochschulen wird eine Unterstützung im Rahmen der Grundausstattung sowie eine Eigenbeteiligung in Höhe von 25 Prozent der Sachmittelkosten erwartet.

Eine weitere Ausschreibungsrunde für die Einrichtung von zwei neuen Internationalen Nachwuchsforschergruppen im Bereich der Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften läuft derzeit. Die Antragsfrist für die Skizzenrunde endet am 11. April 2014.

Weitere Informationen dazu sowie zu den Förderprogrammen des Elitenetzwerks finden sich auf der Homepage www.elitenetzwerk.bayern.de.

StMBKWK, PM v. 24.01.2014