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StMBKWK: Staatsminister Ludwig Spaenle beim Besuch von Tschechiens Kulturminister Daniel Herman

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„Wir müssen den Versöhnungskurs weiter fortsetzen“

„Wir wollen und müssen den Versöhnungskurs zwischen Bayern und Tschechen fortsetzen und dabei die Geschichte aufarbeiten mit allen Licht- und Schattenseiten.“

Dies betonte Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle beim Besuch des tschechischen Kulturministers Daniel Herman in München. Besondere Chancen für gut nachbarschaftliche Beziehungen ergeben sich z.B. durch einen intensivierten Jugendaustausch, im Wissenschaftsbereich, in der politischen Bildung und der Gedenkstättenarbeit, waren sich beide Politiker einig. Derzeit wird ein Rahmenabkommen für eine Bildungspartnerschaft vorbereitet.

„Das Verhältnis zwischen den Menschen aus dem ehemaligen Sudetenland und aus Tschechien und Bayern bzw. Deutschland erweist sich aufgrund der Erfahrungen während des Dritten Reichs, aber auch während der Vertreibung bis heute als zum Teil noch sehr belastet“, betonte Minister Spaenle.

Die Aufarbeitung der gemeinsamen Vergangenheit könne aber Perspektiven für die Zukunft schaffen.

„Leuchtturmprojekte wie das Museum zur Geschichte der deutschsprachigen Bevölkerung in den Böhmischen Ländern in Aussig und das Sudetendeutsche Museum, das in München errichtet wird, können hierzu einen Beitrag leisten“, so sein Amtskollege Daniel Herman.

Wichtig sei dabei die Förderung der tschechischen Sprache an bayerischen Schulen und der deutschen Sprache an tschechischen Schulen. Die Sprache ist der Schlüssel zur Verständigung“, so Minister Spaenle. Und hier werde gerade in den Regionen diesseits und jenseits der Grenzen viel getan.

Grundlagen für Bildungspartnerschaft gelegt

Die politischen Weichen zwischen Bayern und Tschechien seien auf Versöhnung gestellt. Gemeinsam mit dem Europa-Abgeordneten Bernd Posselt hatte Minister Spaenle selbst auf zwei Tschechienreisen die äußerst sensiblen Themen der bayerisch-tschechischen Geschichte angesprochen. Diese sind mit den Begriffen Lidice und dem NS-Terror ebenso verbunden wie der Vertreibung der deutschstämmigen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei.

Bei den beiden Reisen Ende 2010 und im Frühjahr 2013 war es gelungen, die Grundlagen für eine Bildungspartnerschaft zu legen, die noch abschließend verhandelt wird. Gerade Ministerpräsident Seehofer habe mit seiner Besuchsdiplomatie mit dem tschechischen Premierminister Petr Nečas wichtige Schritte getan, um den Dialog voranzubringen.

StMBKWK, Pressemitteilung v. 07.04.2014