Der Freistaat baut den Hochwasserschutz in allen Regionen Bayerns zusammen mit den Kommunen weiter aus. Das betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber beim Spatenstich zum zweiten Rückhaltebecken Englmairsee.
„Der Schutz von Menschen hat oberste Priorität. Die Bürgerinnen und Bürger von Bidingen sollen in Zukunft vor einem hundertjährlichen Hochwasser geschützt werden. Rund 40 Häuser und über 120 Bürger profitieren von den nun beginnenden Baumaßnahmen“, so Huber.
Im Rahmen der Bauarbeiten wird ein rund 40 Meter breiter und 80 Meter langer Damm gebaut. Das Rückhaltebecken hat ein Fassungsvermögen von rund 250.000 Kubikmeter. Im Falle eines Hochwassers kann eine Fläche von 30 Hektar – rund 43 Fußballfelder – geflutet und so für den Rückhalt genutzt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 3 Millionen Euro, der Freistaat fördert die Baumaßnahme mit rund 2 Millionen Euro. Das Rückhaltebecken ist das zweite Rückhaltebecken für die Gemeinde Bidingen, und das neunte von insgesamt zehn Becken entlang der Flüsse Gennach und Hühnerbach. Alle zehn Becken zusammen werden ein Rückhaltevolumen von über 1,5 Millionen Kubikmetern haben – das entspricht fast 100 Fußballfelder, die zwei Meter unter Wasser stehen. Unter dem Eindruck der Hochwasserereignisse von 1999 und 2005 hat der Zweckverband „Hochwasserschutz Gennach-Hühnerbach“ unter Beteiligung von elf Kommunen ein interkommunales Hochwasserschutzkonzept erarbeitet.
Das Hochwasserrückhaltebecken Englmairsee ist ein Baustein zur Umsetzung der bayerischen Hochwasserstrategie. Nach dem Pfingsthochwasser 1999 wurden im Rahmen des bayerischen Hochwasserschutzaktionsprogramms bereits rund 1,8 Milliarden Euro in technischen Hochwasserschutz, natürlichen Rückhalt und Hochwasservorsorge investiert. Bis zum Jahr 2020 stehen für Hochwasserschutzmaßnahmen im Freistaat weitere 1,8 Milliarden Euro zur Verfügung. Kommunale Hochwasserrückhaltebecken können einen wichtigen Beitrag zum lokalen Hochwasserschutz leisten. Seit 2001 wurden rund 130 kommunale Vorhaben abgeschlossen oder befinden sich im Bau. Die abgeschlossenen Projekte wurden vom Freistaat bereits mit 42 Millionen Euro gefördert, für die im Bau oder in der Planung befindlichen Projekte stehen weitere 16 Millionen Euro zur Verfügung.
StMUV, Pressemitteilung v. 31.07.2014
