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StMBW: Bildungs- und Wissenschaftsminister Spaenle würdigt bayerische Persönlichkeiten aus Hohenschäftlarn, Oberschleißheim, Regensburg und München, die sich um das Gemeinwohl verdient gemacht haben

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Bildungs- und Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle hat heute in München verdienten Persönlichkeiten aus Hohenschäftlarn und München für ihren Einsatz für das Gemeinwohl das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt. Des Weiteren verlieh Minister Spaenle den Bayerischen Staatspreis für Unterricht und Kultus an zwei Persönlichkeiten aus Oberschleißheim und Regensburg, die sich um den Geschäftsbereich des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus besonders verdient gemacht haben.

Das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhielten:

Ingrid Franz aus Hohenschäftlarn ist seit über vier Jahrzehnten vor allem im kirchlich-ökumenischen Bereich ehrenamtlich tätig und engagiert sich für ein konstruktives Miteinander der verschiedenen Bekenntnisse. Bereits 1968 war sie an der Gründung des ersten Ökumenischen Familienkreises München beteiligt. Seit 1972 ist sie Mitglied der Diözesankommission für Ökumene und seit 1974 Mitglied in der „Arbeitsgemeinschaft Ökumenischer Kreise“ (AÖK) in Deutschland, unter anderem auch als Vorstandsmitglied. Die AÖK ist ein Zusammenschluss ehrenamtlicher ökumenischer Kreise auf Bundesebene. Als Delegierte der AÖK ist Ingrid Franz seit 1977 auch Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen“ in Bayern, von 1990 bis 2000 war sie zudem stellvertretende Vorsitzende des Sachausschusses „Ökumene“ des Diözesanrates der Katholiken in der Erzdiözese München und Freising.

Des Weiteren ist sie seit 1980 aktives Mitglied im Katholischen Deutschen Frauenbund und engagiert sich seit 1986 als zweite katholische Vorsitzende der „Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V.“ (GCJZ) in München. In dieser Funktion bereitet sie unter anderem die jährlichen Veranstaltungen im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“ in München mit vor und vertritt die GCJZ auch in der „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in München“. Dabei ist es Ingrid Franz besonders wichtig, dass Christen und Juden die Glaubensinhalte und die Glaubenspraxis der jeweils anderen Religion kennenlernen. Sie hat sich damit „sowohl in katholischen Gremien als auch im privaten Umfeld als Multiplikatorin für die Ökumene wie für die Versöhnung von Christen und Juden engagiert und damit um das Gemeinwohl besonders verdient gemacht“, wie Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle in seiner Laudatio hervorhob.

Karin Heintz aus München hat sich „durch Ihr jahrzehntelanges Wirken im sozialen Bereich und in der Pflege der deutsch-französischen Beziehungen“ ausgezeichnet, hob Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle in seiner Würdigung hervor. Sie ist seit über 30 Jahren Mitglied der „Deutsch-Französischen Gesellschaft für München und Oberbayern e.V.“ (DFG), davon über 25 Jahre in der Vorstandschaft, unter anderem als Deutsche Vizepräsidentin sowie seit März 2012 als Präsidentin. Maßgeblich hat sie dazu beigetragen, das Programm und das Leben der Deutsch-Französischen Gesellschaft zu gestalten. Ihr Netzwerk umfasst nicht nur gute Verbindungen zu französischen Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Bildung, sondern auch Kontakte zu Bundesbürgern, die beruflich mit Frankreich in Verbindung stehen und die entweder als Referenten oder als Gastgeber der DFG Veranstaltungsräume für Vortragsabende oder Diskussionsrunden zur Verfügung stellen. Besonders am Herzen liegt Karin Heintz der deutsch-französische Jugendaustausch. Schon als Dozentin am Sprachen- und Dolmetscher-Institut München hat sie begonnen, in Privatinitiative einen deutsch-französischen Schüleraustausch aufzubauen, der inzwischen zu mehreren Hundert Austauschbesuchen geführt hat. Aufgrund ihrer langjährigen Verdienste um den deutsch-französischen Dialog erhielt Karin Heintz im Jahr 2010 vom französischen Staatspräsidenten die an deutsche Staatsbürger selten verliehene Auszeichnung „Chevalier de la Légion d’Honneur“.

Darüber hinaus engagiert Karin Heintz sich seit mehr als 30 Jahren beim Paritätischen Wohlfahrtsverband, Landesverband Bayern e.V. in München für „Essen auf Rädern“.

Ingeburg Milenovic aus München setzt sich seit 1978 für den Zweigverein St. Benno im „Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB), Diözesanverband München und Freising e. V.“ ein. Als Vorsitzende von 1978 bis 2008 erstellte sie unter anderem ein abwechslungsreiches Jahresprogramm, betreute die Mitglieder und organisierte Besuchsdienste. Während der langjährigen Betreuung der Zweigvereine als Bezirksleiterin des Stadtverbandes München hat sie wesentlich zu deren Fortbestand beigetragen.

Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle betonte, dass Ingeburg Milenovic sich nach wie vor „auf vielfältige Weise für die politische Bildung der Frauen im KDFB einsetzt“, indem sie z. B. Veranstaltungen leitet oder als Referentin das Bildungsangebot des KDFB mitgestaltet. Seit 1986 ist sie Vorsitzende der Kommission „Gesellschaft und Politik“ im KDFB Diözesanverband München und Freising und leitet nach wie vor einen Arbeitskreis, der sich zu aktuellen politischen, sozialpolitischen und internationalen Themen austauscht. Darüber hinaus kümmert sie sich auch um das Archiv des Diözesanverbandes und verfügt über ein nahezu unerschöpfliches Wissen über die Ereignisse der vergangenen Jahre und vor allem über die Lebensleistung der Gründerin des KDFB in München, Ellen Ammann.

Auf Landesebene vertrat Ingeburg Milenovic den Diözesanverband als Delegierte und war lange Zeit in der Kommission „Gesellschaft und Politik“ beteiligt, außerdem engagierte sie sich gleichzeitig im Bundesausschuss des KDFB. Des Weiteren setzte sie sich als Frauenunionsvorsitzende im Kreisverband München-Nord sowie als ehemalige ehrenamtliche Stadträtin der Landeshauptstadt München für die Schwächsten der Gesellschaft ein. Ein großes Anliegen war und ist ihr die Chancengleichheit von Frauen in Ausbildung und Beruf. Seit dem Jahr 2000 ist sie außerdem Vorsitzende des „Hauspflegevereins e. V. München“ und engagiert sich für eine bestmögliche Pflege, Betreuung und Beratung von älteren Menschen.

Den Bayerischen Staatspreis für Bildung und Kultus erhielten:

Günter Frenzel aus Oberschleißheim würdigte Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle „als eine treibende Kraft des Schultheaters in Bayern.“ Bereits seit den 1970er Jahren habe er „sowohl in Bayern als auch auf Bundesebene Maßstäbe für eine hochqualifizierte Theaterarbeit gesetzt.“ Früh wurde er in die entsprechenden Fachkommissionen des damaligen Staatsinstituts für Schulpädagogik (ISP) berufen und gab seine Erfahrungen und sein Wissen in unzähligen Fortbildungsveranstaltungen auf regionaler und überregionaler Ebene weiter. Daneben leitete er eines der herausragenden Schultheater Bayerns am Camerloher-Gymnasium in Freising, führt dort bis heute eine Theatergruppe und ist weit über diesen Einsatz hinaus ein gefragter Berater, Erzieher und Mentor seiner Schülerinnen und Schüler. Das heute bundesweit beachtete und vorbildliche System der Schultheater in Bayern, das sich vor allem durch regelmäßigen Austausch und professionelle Fortbildung der Theaterlehrkräfte über die Schularten hinweg auszeichnet und die bundesdeutsche Spitze der Schultheater markiert, ist maßgeblich Günter Frenzels langjähriger konsequenter und vor allem menschlicher Aufbauarbeit zu verdanken.

Daneben wirkte er bei der Einführung des Staatsexamens „Darstellendes Spiel“ an der Universität Erlangen-Nürnberg mit. Die Etablierung des ehemaligen Grundkurses „Dramatisches Gestalten“ und die Fortsetzung dieses erfolgreichen Modells in der Qualifikationsphase des achtjährigen Gymnasiums wurde von ihm maßgeblich mitgestaltet.

Trotz seiner zahlreichen Aktivitäten hat er sich auch mit großem Engagement für die Einführung von Zertifizierungsmaßnahmen für die Filmlehrer in Bayern eingesetzt. Auch im Bereich des Schulfilms hält Bayern die bundesweite Spitzenposition. Dies ist zum erheblichen Teil Günter Frenzels andauernden Bemühungen um die Zusammenarbeit mit professionellen Filmschaffenden und um die Etablierung der Ausbildung an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen zu verdanken.

Waltraut Klein aus Regensburg organisiert seit vielen Jahren das weit über Bayern hinaus beachtete und schulartübergreifende Bayerische Schülerleistungsschreiben des Bayerischen Stenografenverbandes. Bereits 1982 übernahm sie mit ihrem Ehemann die Organisation des Schülerleistungsschreibens, die sie nach dem Ableben ihres Gatten 2010 mit herausragendem Engagement weiter führt. Ihre ehrenamtliche Arbeit beim Schülerleistungsschreiben beinhaltet den Versand der Texte an die Schulen, den Rücklauf der Ergebnisse bis hin zum Versand der Urkunden und die Abwicklung der Teilnehmergebühren durch die Schulen sowie die Auszeichnung der Landessieger mit Preisverleihung.

In den ersten Jahrzehnten des Wettbewerbs umfasste das Leistungsschreiben je eine Richtig- und Schnellschreibprobe in Kurzschrift, letztere mit Übertragung in Langschrift. Dank des Einsatzes und der Mithilfe von Waltraut Klein konnte das Schülerleistungsschreiben stetig an die technischen Entwicklungen angepasst und fortlaufend weiterentwickelt werden. Nicht nur der perfekte Umgang mit Maus und Tastatur ist für die Landessieger von heute entscheidend, sondern vielmehr auch das schnelle Erfassen von Texten. „Das Schülerleistungsschreiben ist mit jährlich nahezu 60.000 Teilnehmern in den Kategorien Texterfassung am PC und Textorganisation mit Autorenkorrektur einer der größten Schulwettbewerbe überhaupt. Bei der Zahl der jährlichen Teilnehmer bedeutet dies eine enorme Arbeit, die von Waltraut Klein Jahr für Jahr ehrenamtlich und selbstlos geleistet wird“, zeigte sich Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle beeindruckt.

Seit dem Jahr 1984 gehört Waltraut Klein auch dem Stenografenverein Cham an. 1984 wurde sie in das Amt der Schriftführerin des bayerischen Verbandes gewählt, das sie bis 1998 ausübte. Aufgrund ihres unermüdlichen Einsatzes wurde ihr im Jahre 1991 die Gabelsberger-Medaille in Bronze und im Jahre 2002 in Silber verliehen. Seit 1999 betreut sie als Kassiererin die Finanzen des Bayerischen Stenografenverbandes.

StMBW, Pressemitteilung v. 15.01.2015