Scharf: Rettungsgassen für gefährdete Arten / Herrmann: Mehr als 6 Millionen Euro aus dem Bundes- und Staatsstraßenhaushalt in den Amphibienschutz investiert
In den vergangenen Jahren sind die Bestände der Amphibien in Deutschland und Bayern drastisch zurückgegangen. Gerade im Frühjahr bestehen Gefahren, weil die Tiere auf dem Weg zu ihren Laichgewässern häufig Straßen überqueren müssen. Mit einer Vielzahl von Maßnahmen wird den Tieren bayernweit geholfen. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf im Hinblick auf den Internationalen Artenschutztag am 3. März 2015.
„Wir wollen den Schutz der Amphibien verbessern. Artenschutz beginnt vor Ort. Durch viele funktionsfähige Durchlässe entlang der Straßen wurden Rettungsgassen für die Tiere geschaffen. So wird dafür gesorgt, dass die Tiere die Gewässer sicher erreichen. Für Autofahrer gilt dennoch: Bitte nehmen Sie Rücksicht und passen Sie Ihre Geschwindigkeit entsprechend an“, so Scharf.
Die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr hat mit fachlicher Unterstützung des Umweltministeriums und des Bund Naturschutz entlang von Bundes- und Staatsstraßen ein Amphibienschutzprogramm mit 39 Maßnahmen entwickelt und eine Reihe konkreter Maßnahmen durchgeführt. Dabei wurden bisher insgesamt deutlich über 6 Millionen Euro aus dem Bundes- und Staatsstraßenhaushalt eingesetzt. Es ist geplant weiterhin mehrere Millionen Euro in das Programm zu investieren.
„Damit haben wir den Amphibienschutzes verbessert und gleichzeitig durch den Schutz der ehrenamtlichen Helfer die Verkehrssicherheit erhöht“, erläuterte der Bayerische Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann.
Amphibien von Fröschen bis zu Salamandern haben von allen Tiergruppen die höchste Quote an gefährdeten Arten. Der weltweite Handel mit Amphibien für Terrarien ist beträchtlich. Aber auch der Klimawandel wirkt sich aus. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass beispielsweise beim seltenen Moorfrosch europaweit durch die Verschiebung der Klimazonen nach Norden weit mehr Lebensraum verloren geht, als neuer Lebensraum dazu gewonnen wird. Auch die Gefährdung durch Infektionen nimmt mit dem Temperaturanstieg zu.
Scharf: „Der Laubfrosch als Wetterfrosch ist ein Symboltier für unsere heimische Natur. Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, Artenverluste zu stoppen. Artenhilfsprogramme sind unsere Firewall gegen den Artenschwund. Mit inzwischen über 100 bayerischen Artenhilfsprogrammen konnte bereits vielen Arten wie dem Steinadler geholfen werden.“
Knapp 6 Prozent der bayerischen Tierarten und über 3 Prozent der Pflanzenarten sind bereits ausgestorben. Mit dem Biodiversitätsprogramm Bayern 2030 der Staatsregierung wirkt der Freistaat tatkräftig entgegen.
Weitere Informationen unter www.natur.bayern.de.
StMUV, Pressemitteilung v. 02.03.2015