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StMI: Dritter Bayerischer Blitzmarathon gegen Raser

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Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann startet Kontrollwoche in ganz Bayern: Ab 16. April verstärkte Geschwindigkeitskontrollen mit rund 2.000 Polizisten und mehr als 2.200 im Internet abrufbare Messstellen – Erstmals europaweite Kontrollen

Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann hat heute in Nürnberg den dritten ‚Bayerischen Blitzmarathon‘ gestartet. Rund 2.000 Polizistinnen und Polizisten kontrollieren bis zum 23. April verstärkt die Geschwindigkeit an mehr als 2.200 Messstellen in ganz Bayern. Das Besondere an der Aktion: Alle Messstellen in Bayern sind im Internet unter www.sichermobil.bayern.de abrufbar.

„Wir wollen mit unserem Blitzmarathon das Problembewusstsein für zu hohe Geschwindigkeit schärfen und nicht möglichst viele Bußgelder verhängen“, erklärte Herrmann. „Wer zu schnell fährt, gefährdet sein Leben und das der anderen – diese Botschaft muss in die Köpfe der Verkehrsteilnehmer.“

Bei bayernweit insgesamt 619 Verkehrstoten im Jahr 2014 geht rund jeder dritte Getötete (193) auf Raser zurück.

Wie der Innenminister erläuterte, müssen Autofahrer in der Kontrollwoche jederzeit und überall mit Kontrollen rechnen. Einen Schwerpunkt bilden aber die Kontrollen auf Landstraßen.

„Gerade auf Landstraßen kommt es immer wieder zu schlimmen Verkehrsunfällen durch unverantwortliche Raser“, so der Minister.

Rund zwei Drittel der Verkehrstoten (393) sind 2014 auf bayerischen Landstraßen verunglückt, obwohl sich dort nur ein Viertel der Verkehrsunfälle (101.511 von 369.492) ereignet haben. Bezeichnend sei für Herrmann beispielsweise, dass bei den bayerischen Blitzmarathonaktionen 2013 und 2014 jeweils halsbrecherische Fahrer mit knapp 200 Stundenkilometern statt der erlaubten 100 auf Landstraßen erwischt wurden, trotz entsprechender Vorankündigungen der Kontrollstellen.

„Leider wird überhöhte Geschwindigkeit immer noch unterschätzt, obwohl sie doppelt gefährlich ist“, erklärte Herrmann weiter. „Erstens steigt die Unfallgefahr, da das Fahrzeug schwerer zu kontrollieren ist. Und zweitens verschlimmern sich in der Regel auch die Folgen eines Unfalls.“

Beispielsweise kommen Fahrzeuge bei 30 Stundenkilometern bereits an einer Stelle zum Stehen, an der bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern aufgrund der menschlichen Reaktionszeit der Bremsvorgang noch gar nicht begonnen hat.

Herrmann: „Nicht nur für Fußgänger kann das fatale Folgen haben.“

Sofern es möglich ist, werden die Polizisten ertappte Verkehrsünder gleich nach der Messung anhalten und ein aufklärendes Gespräch führen.

„Dadurch wollen wir einen nachhaltigeren Lerneffekt erzielen, als wenn erst ein paar Wochen später der Bußgeldbescheid ins Haus flattert“, sagte Herrmann.

Außerdem werde die Bayerische Polizei bei den Kontrollen ein besonderes Augenmerk auch auf die Einhaltung der Gurtpflicht legen.

Die bayerische Blitzmarathonwoche ist eine zentrale Maßnahme im Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm 2020 ‚Bayern mobil – sicher ans Ziel‘. Sie ist mit dem bundesweiten Blitzmarathon abgestimmt, der am 16. April stattfindet. Erstmals beteiligen sich an diesem Tag auch eine Vielzahl europäischer Länder an den gemeinsamen Geschwindigkeitskontrollen, beispielsweise Tschechien und Italien. Mit Blick auf die zentrale Trauerfeier für die Opfer des tragischen Flugzeugabsturzes in Frankreich am 17. April in Nordrhein-Westfalen wird der bundesweite Blitzmarathon aber schon um Mitternacht enden und damit ein paar Stunden kürzer ausfallen. Aus Rücksicht auf die Trauerfeier wird auch der Bayerische Blitzmarathon am 17. April unterbrochen. Gewöhnliche Geschwindigkeitskontrollen können an diesem Tag laut Herrmann trotzdem stattfinden.

StMI, Pressemitteilung v. 16.04.2015