Aktuelles

Staatskanzlei: Erhalt der biologischen Vielfalt – Zwischenbilanz zu aktuellen Artenhilfsprogrammen im Freistaat

©pixelkorn - stock.adobe.com

Umweltministerin Scharf: „Artenhilfsprogramme bilden Rettungsschirm für bayerisches Naturkapital“

Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine der größten Herausforderungen für die Gesellschaft. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf anlässlich einer Zwischenbilanz zu aktuellen Artenhilfsprogrammen im Freistaat, für die in den Jahren 2013/14 zwei Millionen Euro extra eingesetzt wurden.

Scharf: „Die Artenvielfalt ist auch in Bayern unter Druck. Zum Erhalt des einmaligen Naturkapitals in Bayern braucht es einen gesellschaftlichen Kraftakt.“

Die Bayerische Staatsregierung hat mit dem Beschluss des Programms „NaturVielfaltBayern – Biodiversitätsprogramm Bayern 2030“ bereits im letzten Jahr die entscheidenden Weichen gestellt. Ein besonders wirkungsvoller Hebel sind dabei die Artenhilfsprogramme des Umweltministeriums.

Scharf: „Artenhilfsprogramme sind unser Rettungsschirm gegen den Artenschwund. Sie zeigen vielfach schon nach kurzer Zeit deutliche Erfolge. Dazu tragen in erheblichem Maß die bayerischen Bürger bei. Artenschutz mobilisiert die Menschen. Über eine Millionen Bürger engagieren sich im Freistaat in einem anerkannten Naturschutzverband. Ihnen gelten unser Dank und unsere Anerkennung. Auf dieses Engagement kann Bayern stolz ein.“

Die Ehrenamtlichen kümmern sich dabei um bedrohte Tiere und Pflanzen und pflegen wertvolle Biotope. So entstand beispielsweise in rund 75.000 Stunden Freilandarbeit der Brutvogelatlas Bayern maßgeblich unter der Mitwirkung von ehrenamtlichen Naturschützern.

Der Erhalt der biologischen Vielfalt erfordert auch in Zukunft gezielte Hilfsmaßnahmen für Tier-, Pflanzen- und Pilzarten.

„Dafür sollen die bestehenden Artenhilfsprogramme fortgeführt und neue Programme umgesetzt werden. Gerade die stark bedrohten Wiesenbrüter können von neuen Maßnahmen profitieren“, so Scharf.

Zu den Wiesenbrütern zählen unter anderem der Brachvogel, die Bekassine und das Braunkehlchen. Auch Amphibien wie Frösche und Salamander werden stärker in den Mittelpunkt rücken. Bei ihnen ist die Zahl der gefährdeten Arten unter allen Tiergruppen am höchsten. Für den Amphibienschutz hat die Staatsregierung bisher insgesamt deutlich über 6 Millionen Euro investiert.

Aktuell gibt es in Bayern über 100 Artenhilfsprogramme. Durch die gezielten Maßnahmen konnte in der Vergangenheit bereits vielen Arten geholfen werden. Die ersten bayerischen Artenhilfsprogramme, die bereits in den 1980er Jahren begonnen wurden, konzentrierten sich dabei auf verschiedene Vogelarten. Durch einen konsequenten Schutz der Brutplätze mit Hilfe von Ehrenamtlichen konnte beispielsweise der Bestand an Wanderfalken von rund 40 Brutpaaren auf aktuell rund 240 Brutpaare versechsfacht werden. In Bayern wurden in den vergangenen Jahrzehnten auch Artenhilfsprogramme für 18 Schmetterlings-Arten aufgelegt, darunter der sonnenliebende Apollo-Falter. Unter Wasser gibt es ebenfalls Erfolge zu verzeichnen: Durch vielfältige Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität scheint nach rund 40 Jahren das langfristige Überleben der Flussperlmuschel gesichert zu sein.

Staatskanzlei, Bericht aus der Kabinettssitzung, Pressemitteilung v. 30.06.2015