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StMBW: Wissenschaftsminister Spaenle und Generaldirektor Ceynowa geben Blick auf einmalige Buchmalerei aus Mittelalter und Neuzeit frei

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„Bilderwelten“ belegen Vorstellungen von Gesellschaft und Glauben in vergangenen Jahrhunderten

Einen sonst fast nur Spitzenforschern vorbehaltenen Blick auf den großen Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek an reichhaltig illustrierten und kostbarsten Prachthandschriften gaben heute Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle und Generaldirektor Dr. Klaus Ceynowa der interessierten Öffentlichkeit frei. Sie eröffneten die Ausstellung „Bilderwelten – Buchmalerei zwischen Mittelalter und Neuzeit“, die in einem dreiteiligen Ausstellungszyklus anhand von rund 100 Unikaten den Bogen von der Zeit von König Wenzel bis zu Kaiser Maximilian I. und Martin Luther spannt. Im letzten erlaubt die Staatsbibliothek sogar einen Überblick über das gesamte Mittelalter bis zurück zu Kaiser Karl dem Großen. Bis zum 15. Juli zeigt die Staatsbibliothek in der Münchner Ludwigstraße zunächst prachtvolle „Luxusbücher“. Es folgen später Handschriften, die das Verständnis von „Ewiges und Irdisches“ (25. Juli bis 6. November) und vom „Aufbruch zu neuen Ufern“ (vom 14. November 2016 bis 24. Februar 2017) im Mittelalter und der frühen Neuzeit authentisch abbilden.

Eine solche Fülle und Qualität von Handschriften des Mittelalters lässt sich in Deutschland nur in der Bayerischen Staatsbibliothek finden. Die Bayerische Staatsbibliothek zeigt diese Pretiosen der Buchmalerei öffentlich und unterstreicht damit ihre herausragende Bedeutung für den Kulturstaat Bayern“, ordnete Minister Spaenle den Bestand der Wissenschaftseinrichtung in die bundesdeutsche Bibliotheks-, Archivs- und Museenlandschaft ein.

Bibeln von Karl dem Großen bis Martin Luther, hochrangige Codices des 15. und 16. Jahrhunderts, farbenprächtige Wappen- und Turnierbücher öffnen sich dem Betrachter unmittelbar, laden aber auch ein, sich auf die Suche nach weiteren kulturhistorischen Schätzen der Bayerischen Staatsbibliothek und anderen bayerischen Kultureinrichtungen zu begeben – z. B. via Internet über das digitale bayerische Kulturportal www.bavarikon.de.

Mit den prachtvollen „Luxusbüchern“, zu denen z.B. der astrologische Codex König Wenzels aus der Zeit um 1400, die Ottheinrich-Bibel von 1430/1440 sowie das Salzburger Missale aus dem späten 15. Jahrhundert zählen, zeichnet die Staatsbibliothek ein facettenreiches Bild des späten Mittelalters. Es ist ein Blick auf den Verfall der Zentralgewalt und auf entwickelte Fürstenherrschaften mit Absolutheitsanspruch, auf einen grundlegenden Wandel von Frömmigkeit und Gläubigkeit mit dem Ruf nach einer Reform der Kirche, auf den Niedergang des Adels und das aufkommende Bürgertum.

Parallel zur Ausstellung, die die Bayerische Staatsbibliothek erstmals auf einer erweiterten Ausstellungsfläche zeigen kann, hat sie eine Vortragsreihe organisiert, die am 21. April eröffnet wird.

StMBW, Pressemitteilung v. 12.04.2016