Aktuelles

StMBW: Bildungsminister Spaenle bei der Vereinigung der Direktoren der bayerischen Gymnasien

Bayerns Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle ging bei der Landesversammlung der Vereinigung der Direktorinnen und Direktoren der Bayerischen Gymnasien in Neumarkt in der Oberpfalz auf die Weiterentwicklung des Bayerischen Gymnasiums sowie auf die Begabtenförderung und die Digitalisierung ein / Dank an scheidenden Vorsitzenden Karl-Heinz Bruckner – Als Nachfolger wurde Walter Baier gewählt

Dr. Spaenle machte mit Blick auf die Entwicklung des Gymnasiums klar:

„Die Frage nach der Lernzeit für die Schülerinnen und Schüler ist in den Gesamtkontext gymnasialer Pädagogik fest eingebunden. Andere Elemente der Weiterentwicklung des Gymnasiums sind entsprechend eine zeitgemäße Lehrerbildung und Gymnasialpädagogik, der Ganztag und der Lehrplan Plus.“

Der Minister führt derzeit Gespräche mit der gymnasialen Schulfamilie, den Sachaufwandsträgern, Verbänden sowie Bildungspolitikern.

„Ziel der Gespräche ist es, auf der Basis der Erfahrungen mit dem Pilotversuch Mittelstufe Plus ein langfristig tragfähiges Modell für die Zukunft des Bayerischen Gymnasiums zu entwickeln, das den geänderten Erfordernissen wie der zunehmend heterogenen Schülerschaft und unterschiedlichen Schulstandorten Rechnung trägt“, betonte er.

Die Weiterentwicklung des Gymnasiums geht Minister Spaenle mit großer Sorgfalt an:

„In Bildungs- und Wissenschaftsfragen geht für mich Qualität vor Geschwindigkeit. Niemand soll überrumpelt werden, weshalb wir eine Dialogphase bis zum Jahresende vereinbart haben. Die grundlegenden Beschlüsse sollen von der Regierungsfraktion und dem Kabinett bis Ende 2016 bzw. Anfang 2017 fallen. Wenn die Regierungsfraktion und das Kabinett entsprechende Beschlüsse gefasst haben, folgen bis Sommer 2017 das Gesetzgebungsverfahren und die Vorbereitung auf die Einführung des entsprechenden Lernzeitangebots an den Schulen.“

Die Schulen hätten dann mindestens ein Jahr Zeit, um sich eine Meinung zu bilden, welchen Weg sie gehen wollen. Konkret geht es um die Fragen: „Welche Lernzeit wird künftig vor Ort angeboten? Und ab wann soll das der Fall sein?“ Die Letztentscheidung über die Lernzeit wird im Kultusministerium getroffen.

Der Start für das neue Lernzeitangebot liegt dann im Schuljahr 2018/2019. Der Dialog zur Weiterentwicklung des Gymnasiums wird auf der Basis folgender Überlegungen geführt:

  • Das Gymnasium verfügt auch künftig über einen einheitlichen Rahmen wie z.B. den Fächerkanon und den LehrplanPLUS.
  • Das Gymnasium wird auch in Zukunft eine einheitlich gestaltete Jahrgangsstufe 5 haben.
  • Das Gymnasium weist auch künftig eine zweijährige Qualifikationsphase der Oberstufe und eine Abiturprüfung mit denselben Bedingungen und Qualitätsanforderungen auf.
  • Das Gymnasium wird einheitlich nach Jahrgangsstufe 10 die Mittlere Reife verleihen.

Innerhalb des einheitlichen Rahmens mit einer Grundkonzeption von acht Jahren wird eine langfristig tragfähige Lösung am besten dann erzielt, wenn das Gymnasium vor Ort über sein Lernzeitangebot mitbestimmen kann, ergänzte der Minister. Angesichts der Heterogenität der Schülerschaft sind dabei auch Instrumente zur Lernzeitverlängerung von Bedeutung.

Dr. Spaenle: „Das Ziel von Bayerns Gymnasium bleibt ambitioniert: Die jungen Leute sollen Studierfähigkeit, vertiefte Allgemeinbildung, Reflexionsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein erwerben. Dazu bedarf es einer hohen Qualität gymnasialer Bildung. Diesem Anspruch werden wir auch künftig gerecht.“

Dank an bisherigen Vorsitzenden Bruckner – Nachfolger Baier gewählt

Minister Spaenle dankte heute dem bisherigen Landesvorsitzenden Karl-Heinz Bruckner aus Nürnberg. Dieser hatte der Vereinigung seit 2010 vorgestanden.

„Ich danke Ihnen, sehr geehrter Herr Bruckner, für Ihr großes Engagement für die Gestaltung des Bayerischen Gymnasiums. Sie haben dabei immer das Wohl der Schüler und der Lehrkräfte im Auge gehabt“, so Minister Spaenle. Dem neuen Vorsitzenden wünschte der Minister eine glückliche Hand in der Vertretung der rund 400 Gymnasialleitungen. Gewählt wurde Walter Baier aus Bruckmühl.

StMBW, Pressemitteilung v. 21.11.2016